Kleine Sektflaschen Hochzeit
Der Autor setzt seine Lebensgeschichte in einem weiteren Buch fort. Sein Roman, Fremd im eigenen Land, erzählt von der Rückreise nach 20 Jahren in das damals kriegsgebeutelte Land Kongo. Er berichtet von seiner Integration in Deutschland und er wirft die Frage auf, was es überhaupt bedeutet integriert zu sein. Aber er schildert auch wie die Menschen in der alten Heimat jemanden, der 20 Jahre nicht mehr dort war, sehen. Wo gehört man hin und welche Identität trägt ein Mensch mit einer solchen Geschichte in sich? Ein Vergleich zweier Welten, ein großes Wiedersehen mit seiner Familie und vieles mehr. Eine emotionale und fesselnde Fortsetzung des Buches, Allein in einer fremden Welt, von Londri Mingolo-Tite. Diese Geschichte ist real, wahr und brandaktuell. Eigene Bewertung schreiben Bitte melden Sie sich hier an, um eine Rezension abzugeben.
In seinem ersten Buch, Allein in einer Fremden Welt, beschreibt der Autor seine Lebensgeschichte, erzählt von den unbeschwerten Kinderjahren im Kongo und wie er schließlich mit sieben Jahren von der Familie ganz allein ins Flugzeug gesetzt wurde und über Umwegen nach Deutschland kommt. Er schildert den Kulturschock in dieser gänzlich anderen Mentalität. Er erzählt vom Alleinsein ohne Halt und Orientierung, ernüchtert von der harten Realität des Alltags in Deutschland und der schwierigen Integration. Von den Problemen als schwarzer Asylbewerber in Deutschland, den Verlockungen unserer weißen Welt, seinem Abrutschen in die Kriminalität, dem Großwerden in einem Heim der Jugendhilfe, bis zum Abschluss der Regelschule und dem Erlernen eines Berufes und dem Antritt einer Arbeitsstelle als Krankenpfleger in Trier. Er beschreibt in harten Worten seine persönlichen Erfahrungen und seine Entwicklung vom Kind zum kleinkriminellen Gangster in Köln und Umland bis zum resozialisierten und integrierten Normalo mit Frau und Tochter.
Auch das Deutsche Kinderhilfswerk oder der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit versuchen für die Situation junger Menschen ohne gesicherten Aufenthalt zu sensibilisieren. Mit seiner aktuellen Empfehlung richtet das Bundesjugendkuratorium (BJK) den Blick auf die schwierige Lebenssituation und die Integrationsperspektiven der geflüchteten jungen Menschen: "Einmal Flüchtling immer Flüchtling – diese Sichtweise müssen wir verabschieden. Die jungen Menschen, die bei uns Schutz und Aufnahme suchen und aus unterschiedlichen Sozialisationskontexten stammen, brauchen so schnell wie möglich den Zugang und die Integration in die Aufnahmegesellschaft. Das bedeutet in erster Linie Bildung und Ausbildung, Begleitung sowie bei Bedarf Hilfe und Therapie", so Mike Corsa, Vorsitzender des Bundesjugendkuratoriums. Das Bundesprogramm "Willkommen bei Freunden" Zur Unterstützung all dieser Akteure sind im Jahr 2015 zwei neue Bundesprogramme in Kraft getreten: Das Programm "Willkommen bei Freunden" ist am 28. Mai 2015 gestartet und unterstützt die Kommunen bei der Integration junger Flüchtlinge mit schneller, unbürokratischer Hilfe.
Unterstützt werden Projekte wie "Flüchtlinge Willkommen", ein Bündnis zwischen Kreisjugendring Erlangen-Höchstadt und der Kommunalen Jugendarbeit Erlangen-Höchstadt, welches das Miteinander zwischen Flüchtlingen und der Nachbarschaft fördert und zu mehr gegenseitigem Verständnis beiträgt. Wer eine Idee hat, wie er junge Menschen der Region mit jungen Geflüchteten zusammenbringen kann, erhält einen finanziellen Zuschuss von bis zu 500 Euro. Ein weiteres Projekt, das von "Willkommen bei Freunden" gefördert wird, ist ikonta – "interkultureller Kontaktkreis" in Leipzig. Der Kontaktkreis bietet persönlichen und individuellen Sprachunterricht für unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge zwischen 14 und 18 Jahren und die Möglichkeit, das neu Erlernte im Austausch mit einheimischen Jugendlichen anzuwenden. Zwar haben minderjährige Flüchtlinge Anspruch auf einen Platz in einer Vorbereitungsklasse, in der sie die deutsche Sprache erlernen, doch oft sind die Wartezeiten lang oder die Klassen nicht auf Jugendliche eingestellt, die noch nie oder kaum die Schule besucht haben.
Das Bundesprogramm wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) gemeinsam mit der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration realisiert und richtet sich an alle, die sich aktiv vor Ort für Geflüchtete engagieren: Mitarbeiter der Kommunalverwaltung, Initiativen, Vereine sowie freie Träger. Unterstützt werden sie bei der Aufnahme und Betreuung junger Flüchtlinge und bei der Etablierung lokaler Bündnisse aus Behörden, Vereinen und Bildungs- und Flüchtlingseinrichtungen. Bereits bestehende Bündnisse werden durch gezielte Fortbildungen und Beratungen gestärkt. Um den regional unterschiedlichen Herausforderungen gerecht zu werden, wurden deutschlandweit sechs Servicebüros eingerichtet. Dort ermitteln die Mitarbeiter den Bedarf direkt vor Ort und erstellen gemeinsam mit den lokalen Akteuren individuell zugeschnittene Maßnahmen wie etwa Analyseworkshops, Beratung und Fortbildung, Prozessbegleitung, Bürgerdialoge oder Hospitationen und Vernetzungen.