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Bujwid transferierte diese nach Warschau, um den dortigen Ärzten – mit Ludwik Fleck gesprochen – ein bakteriologisch "gerichtetes Sehen" beizubringen und bakteriologisches Wissen in der praktischen Arbeit polnischer Mediziner zu verankern. Die spezifische Entwicklung der polnischen Bakteriologie im 19. Jahrhundert, die mit der Dominanz einer nationalisierten Hygienebewegung im Königreich Polen und in Galizien konfrontiert war, zu der die Bakteriologie zunächst wenig beizutragen hatte, wird dabei stets ins Verhältnis zu breiteren Entwicklungen in Europa und der Welt gesetzt. Damon Galgut: In fremden Räumen. Drei Reisen - Perlentaucher. Deutlich vermag die Autorin, Prozesse von Wandel und Veränderung herauszuarbeiten, die etwa mit der Zäsur von 1918 eintraten, als der polnische Nationalstaat neu gegründet wurde und das Projekt, bakteriologische Labornetzwerke zu etablieren, eine neue, mobilisierende Dynamik erhielt. In diesem zweiten Abschnitt analysiert Kreuder-Sonnen, wie staatliche Akteure, ausgehend vom neu gegründeten Staatlichen Hygiene-Institut in Warschau, die Ordnung von Räumen in den Vordergrund stellten, um das neue Staatsgefüge auch mithilfe des Gesundheitssystems zu stabilisieren.
Diese Würdigung dürfte nicht zuletzt darauf zurückzuführen sein, dass die Studie auf einem wohldurchdachten theoretisch-methodischen Konzept beruht. Kreuder-Sonnen greift auf Bruno Latours Relationierung der historischen Analyse und der Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT) zurück, die sie überzeugend einführt. Sie bereichert die Theorien Latours durch Ansätze aus der postkolonialen Forschung, die etwa das Kulturtransferkonzept von Michel Espagne aufgegriffen haben. In diesen Arbeiten wird Wissenstransfer stets, und zwar auch in asymmetrischen Machtverhältnissen, als zirkulatorisch und dynamisch verstanden. In der Verbindung mit dem Latourschen Konzept der Wissensmobilisierung entsteht so ein theoretisches Gerüst, das die Studie von Anfang an strukturiert und in hohem Maße plausibilisiert. Drei auf reisen rezension den. Ihren theoretischen Ansätzen folgend, betont die Autorin bei ihrer Analyse der Zirkulation von Wissen stets die Bedeutung nicht-menschlicher Akteure, wozu stabile Reagenzgläser ebenso gehören wie gute Straßen, Versuchskaninchen und Läuse.
Die Wissensgeschichte Ostmitteleuropas und Polens sowie die globalen Vernetzungen ihrer Akteurinnen und Akteure sind sowohl in der Wissenschaftsgeschichte als auch der Osteuropäischen Geschichte bisher ein wenig stiefmütterlich behandelt worden – zu Unrecht, denn wie spannend und innovativ dieses Forschungsfeld sein kann, zeigt die Studie von Katharina Kreuder-Sonnen. Sie behandelt die transregionale und transnationale Vernetzung polnischer Medizinerinnen und Mediziner und die Zirkulation bakteriologischen Wissens in der Zeit vom ausgehenden 19. Drei auf reisen rezension du. Jahrhundert bis zum Vorabend des Zweiten Weltkriegs. Wie Wissensbestände auf Reisen gingen, wie sie sich wann und warum an verschiedenen Orten verankern konnten, und welche logistischen Anstrengungen verschiedener Akteure dafür erforderlich waren, sind die zentralen Fragestellungen der Arbeit. Sie ist als Dissertation an der Universität Gießen entstanden und wurde auf dem Deutschen Historikertag in Münster mit dem Hedwig-Hintze-Preis für hervorragende Dissertationen ausgezeichnet.
Während die Passagiere unter der Lebensmittelknappheit leiden, ist auch das Schiff in einem kritischen Zustand. Doch dann entdecken sie das unbekannte Raumschiff und schöpfen Hoffnung. Hoffnung auf Ersatzteile, Lebensmittel und ein neues Leben…. Raumschiff "Ventra Chitru" Das Ventra Chitru nimmt erst im letzten Drittel eine tragende Rolle für die Handlung und Geschehnisse ein. Das Schiff wird auch das "Totenschiff" genannt, denn dies ist das einzige Schiff, auf dem sich die Mehrzahl der Passagiere in Kryokammern im künstlichen Schlaf befinden. Raumschiff "Zheng He" Auf der "Zheng He" lebt das stolze Drachenvolk. Drei auf reisen rezension die. Besonders auf diesem Schiff spielt die Hierarchie eine sehr große Rolle. Das Volk ist dem Tierkreiszeichen sehr verbunden und ein sehr organisiertes Generationsschiff. In diesem Handlungsstrang lernen wir besonders den Protagonist "Laohus" kennen, der zur Klasse "Tiger" gehört. Diese gelten als Ordnungshüter und Elite des Schiffes. Für mich ist dieses Schiff jedoch ein sehr engstirnig und gar naiv.
Die Begegnungen mit anderen Menschen - einem Deutschen, der sich als Philosoph geriert, kiffenden Rucksacktouristen oder einer suzidalen Frau - enden bitter. Müller lobt den ruhigen, lakonischen Ton des Autors, den hohen Grad an Reflexion, die tiefen, aber nie voyeuristischen Einblicke in das Seelenleben des Protagonisten und die Intensität der Beschreibung. Sein Fazit: ein "ernsthaftes, bewegendes und kluges Buch". Lesen Sie die Rezension bei Süddeutsche Zeitung, 02. 12. 2010 Alex Rühle stellt das jüngste Buch des Südafrikaners Damon Galgut vor, das drei Reisenovellen versammelt. „Drei Schritte nach Russland“ - Angst, Ärger und Düsenjäger | Cicero Online. Die erste Geschichte erzählt von der - schwulen - Neigung des Erzählers zu einem narzisstischen Deutschen auf einer Wanderung durch Lesotho, in der zweiten verliebt er sich in einen Schweizer Zwilling, dem er aus Afrika bis nach Genf nachreist, die dritte schildert eine Indienreise mit einer suizidalen Freundin, lässt der Rezensent wissen. Rühle, der Galgut vor zwei Jahren in Kapstadt besucht hat und ihn als zurückgezogenen und brillanten Schriftsteller und "Drifter" kennengelernt hat, bewundert dessen virtuosen Umgang mit Perspektivwechseln und zeigt sich von seiner "kargen" und gleichwohl eindringlichen Sprache beeindruckt.