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William Tell hat gelernt, die Karten zu zählen. Achteinhalb Jahre hatte er dafür Zeit, so lange saß er im Militärgefängnis. Erst sehr spät in Paul Schraders The Card Counter fällt jener Satz, um den sich der gesamte Film dreht. "Ob dir jemand anders vergibt oder du dir selbst, fühlt sich sehr ähnlich an, es lohnt sich nicht, das eine vom anderen zu unterscheiden. " Es ist der einzige glückliche Moment für Tell. Tatsächlich ist es sogar nur ein Gedanke, in Worte gefasst von seiner inneren Stimme, die den Film als Off-Kommentar begleitet. Es ist ein Moment, in dem ein anderes Leben möglich wäre, weil er La Linda (Tiffany Haddish) kennengelernt hat, eine mysteriöse Maklerin, die eine Gruppe von anonymen Investoren vertritt und die ihn überredet, an den Poker-Weltmeisterschaften in Las Vegas teilzunehmen. Weil The Card Counter da aber noch nicht zu Ende ist, weiß man, dass sich Tell noch selbst vergeben muss. Paul schrader ausstellungen. Dass die Schuld, die er auf sich geladen hat, gesühnt werden muss. Und dass er vom Spieltisch aufstehen muss, um eine letzte Sache zu erledigen.
Folge 052 deines Jura-Podcasts zu Job, Karriere und Examensthemen. Paul Schrader berichtet, warum er Jura studierte, er während des Staatsexamens nur selten zum Malen kam und wie es sich anfühlt, wenn das erste Bild verkauft wird. Hört, wie er die Krawatte bei Osborne Clarke irgendwann an den Nagel hing, um seiner Leidenschaft für Kunst und Malen nachzugehen.
[1] Nach kurzzeitiger Schließung und Renovierung wurde die Halle 2016 mit einem neuen Konzept eröffnet. Sie wird nicht mehr als eigenständige Galerie betrieben, sondern kann von Künstlern oder deren Agenten für Ausstellungen angemietet werden, die komplette Organisation der Ausstellungen übernehmen sie selbst, während von Seiten des Vermieters nur die Infrastruktur zur Verfügung gestellt wird. Paul Schrader: „Der Zauber der Malerei ist das Einzigartige“ – Alter Wall. [2] Außerdem kann sie für unterschiedliche Veranstaltungen, wie Konzerte, Workshops oder Tagungen angemietet werden. Galerieausstellungen 1995–2015 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] 1995 Donata Höffer, Barbara Nüsse, Burghart Klaußner – Szenen, Lesung 1995 Hermann Nitsch – Das Orgien Mysterien Theater, Malerei/Theater 1996 Heidi Bucher – Hautraum 1996 Eröffnung Galeriehaus Hamburg (Barlach Halle K, Galerie Michael Hauptmann, Cato Jans Der Raum, Kunstkontakt e. V. ) 1996 Carlo Alfano, Marco Gastini, Giuseppe Spagnulo – Materia, Skulptur 1996 Walter de Maria – Instrument for La Monte Young, Skulptur 1996 Erasmus Schröter – Mehr Licht!, Fotografie 1996 Künstler der Villa Massimo zu Gast in der Halle K, Thomas Hettche (Literatur) 1996 Moritz Eggert (Komponist und Pianist) 1996 Wolfgang Ritter – Skulpturen, Skulpturen 1996 Jens Lausen – Der leere Raum 1996 1.
Ja, total. Ich finde, das trifft genau zu. Gerade durch dieses lange Jurastudium, in dem man 'mal viel kleingedruckte Texte liest und damit sehr in dieses Erwachsenenleben hineingedrückt wird, war es bei mir so, dass ich malen wollte und einfach nicht konnte. Ich fühle mich beim Malen als ob man als Kind wieder spielt. Diesen Freiraum, den man in unserer heutigen Gesellschaft als Erwachsener eigentlich überhaupt nicht mehr hat, den kriegt man dadurch auf einmal wieder zurück. Generell denke ich, dass diese Eigenschaft Dinge mit Leidenschaft zu schaffen uns allen angeboren ist. Das klingt ja eigentlich schon so, als wäre Leidenschaft der Schlüssel zum Leben? Paul schrader ausstellung münchen. Genau! Vor allem wenn man das Glück hat etwas mit Leidenschaft machen zu können, wofür man auch noch brennt. Wie wichtig sind internationale Eindrücke für Dich und die Kunst? Insbesondere das Reisen? Grundsätzlich liebe ich ja das Reisen und das geht natürlich wunderbar Hand in Hand mit der Kunst. Neue Museen, Ausstellungen und Galerien, Künstler aus anderen Ecken der Welt zu treffen, lässt sich eigentlich so gut miteinander kombinieren, dass es eigentlich schon ineinander fließt.
Dagegen komme ich aus einer Zeit und einem Umfeld, wo man in eine Welt der Schuld hineingeboren wurde – und sich im Laufe des Lebens nur noch schuldiger machte. Doch was passiert nun, wenn jemand wirklich eine so große Schuld auf sich lädt, dass er sich selbst nicht verzeihen kann? So kamen Sie auf Kriegsverbrechen? Genau. Das Militärthema kam bei » The Card Counter « dann ins Spiel, weil ich für diesen Mann etwas finden musste, das letztlich unverzeihlich ist. Ein Raubüberfall oder Mord wäre nicht genug gewesen. Da kam mir Abu Ghraib in den Sinn, dieser Schandfleck einer ganzen Nation, der für immer untrennbar mit den Vereinigten Staaten verbunden sein wird. Die Regierung mag ihm dafür verziehen haben, schließlich saß er fast acht Jahre im Gefängnis. Aber er selbst hat sich nicht verziehen. Und von dort ließ sich dann der Bogen schlagen zum Poker. Vom Anwalt zum Maler: Paul Schrader ist der Shooting-Star der Kunstszene - WELT. Er spielt ja nicht des Geldes wegen Karten, wie er einmal sagt, sondern weil es die Zeit vertreibt. Das ist alles, wozu er im Leben noch in der Lage ist: die Zeit vertreiben.