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Startseite Entertainment FILMKRITIKEN Hunde, Katzen, Clowns, Autos, Nebel und Handys: Stephen King lehrte uns, dass alles böse sein kein. "Im hohen Gras" will nun dafür sorgen, dass wir fortan auch Rasenflächen misstrauisch beäugen, aber wird euch die Verfilmung einer King-Novelle wirklich das Fürchten lehren? Stephen King ist bekannt für seine schnelle Schreibe, doch die Filmwelt holt mit beeindruckendem Tempo auf und sichert sich die Rechte an jedem Roman, jeder Kurzgeschichte und jeder Novelle des Kult-Autors. Während " ES: Kapitel 2 " noch in den Kinos läuft und "Doctor Sleep" schon in den Startlöchern steht, wartet bei Netflix bereits die nächste King-Verfilmung auf euch. Im hohen gras ende te. Im hohen Gras (Quelle: © 2019 Netflix) Basierend auf einer Novelle, die King mit seinem Sohn Joe Hill verfasste und in zwei Teilen im Esquire-Magazin veröffentlichte, dreht sich "Im hohen Gras" um die Schrecken, die ein Geschwisterpaar in einem mysteriösen Grasfeld erwarten. Die Handlung der 72 Seiten musste für den Film deutlich ausgebaut werden und so dürften selbst Kenner der Geschichte nach knapp 15 Minuten feststellen, dass sie den weiteren Verlauf der Handlung kaum vorhersehen können.
Ein Grasfeld, aus dem es scheinbar kein Entkommen gibt und in dem das Böse lauert, ist eine einfache, aber auch vielversprechende Prämisse. Eine bedrückende Stimmung ist hier eigentlich schon vorprogrammiert, doch als Kammerspiel setzt die Handlung natürlich hauptsächlich auf ihre Figuren. Hier scheitert "Im hohen Gras", denn alle Protagonisten sind und bleiben blass und/oder unsympathisch. Natürlich soll man sie nicht alle mögen, doch wenn man keine Figur hat, der man als Zuschauer die Daumen drückt, dann verpufft jede Art der potentiellen Spannung. Bock nur im hohen Gras | Seite 3 | Wild und Hund. Lange Zeit ruht sich der Film auch auf seiner Atmosphäre aus und vertraut darauf, dass die Situation selbst so gruselig ist, dass nicht viel passieren muss, um den Zuschauer bei der Stange zu halten. Dieser Plan geht nach hinten los und wenn die Geschichte dann endlich mehr schlecht als recht in Fahrt kommt, sehnt man sich bereits nach dem Ende des Films, der trotz seiner knapp 100 Minuten überraschend lang wirkt. Einzig Patrick Wilson, der bekannteste Darsteller des Ensembles, der schon in "Insidious" und "The Conjuring" Horrorerfahrung sammeln konnte, lehrt einen kurz mit seiner manischen Energie das Fürchten.
Ein schwarzer Stein inmitten des Grases verfügt über eine außergewöhnliche Macht und lockt Ahnungslose ins Verderben... Naja. Als Hill und King schließlich noch dazu übergehen, die Grenzen des guten Geschmacks völlig zu überschreiten und zu beschreiben, wie ein totgeborenes Baby verspeist wird, wird die Klaustrophobie dem Ekel geopfert - und am Ende war es mir ziemlich egal, was mit den Hauptdarstellern passiert. Schade. Auch der 08/15-Schluss - die nächsten Opfer kommen und alles beginnt wieder von vorne - ist eher fade. Fazit: Hätten die beiden sich nur die ganze Kurzgeschichte über im Gras verloren statt in Geschmacklosigkeiten und krudem Horror, hätte die Story ein echtes Highlight werden können. Tussauds (3 / 5) Eine einsame Straße inmitten von Kansas. Zwei Personen in einem Auto, die plötzlich anhalten und aus reiner Nächstenliebe in ihren eigenen Untergang laufen. Wo habe ich das schonmal gelesen? Taufkirchen: Hegering sucht Lebensretter für Rehkitze. Ach ja, Kinder des Mais. Von Stephen King. Splatter und Brutalität nah an der Ekelgrenze?