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Spanien sieht rot! Klein und Fein in Andalusien – eine Studienreise von Gebeco. Genauer gesagt das Dörfchen Buñol an jedem letzten Mittwoch im August. Denn an diesem Tag wird hier traditionell das Tomatenfest "La Tomatina" gefeiert: Einheimische und mittlerweile auch Touristen aus aller Welt bewerfen sich mit überreifen Tomaten, so dass die Gassen des beschaulichen Dörfchens in rot getaucht werden. Wie dieser Brauch, der mittlerweile schon seit über 70 Jahren zelebriert wird, entstand, ist bis heute unklar. Sei's drum: Die Tradition wird bis heute hochgehalten und erfreut sich großer Beliebtheit.
Andalusien, das klingt nach ewigem Sommer, ungeahnter Lebensfreude und dem warmen Licht des Südens. Doch eine Rundreise in der Gruppe durch Andalusien ist viel mehr. Sie führt in einen historischen Schmelztiegel der Völker und zu Orten, in denen der kulturelle Austausch zwischen dem Christentum, dem Judentum und dem Islam über Jahrhunderte neue Sichtweisen auf das Leben hervorbrachte. Sevilla, Córdoba, Granada – eine Rundreise durch Andalusien, die nicht zu den drei magischen Hauptstädten der Region führt, verfehlt ihr Ziel. Offenbart sich doch in den Städten alles, was die "convivencia", das Zusammenleben der drei Kulturen, ausmacht. Hier das Halbdunkel der Großen Moschee von Córdoba mit ihren 856 Säulen. Dort der mudejare Glanz des Alcázars von Sevilla, den der kastilische König Peter der Gerechte von maurischen Baumeistern errichten ließ. Und über allem thront die "Rote", die Alhambra, die mächtige Festung von Granada mit ihren verspielt-filigranen nasridischen Palästen. Allein in diesen drei Bauwerken lernen wir während einer Andalusien Rundreise schnell, dass es Zeiten gab, in denen der Austausch zwischen den großen Weltreligionen noch reibungslos funktionierte.
Lassen wir die große Geschichte hinter uns. Denn Andalusien offenbart seinen Reiz ebenso in den kleinen Geschichten am Wegesrand. Etwa die der Olivenbauern von Baena, die gerne davon erzählen, wie ihr flüssiges Gold bei internationalen Ölverkostungen einen Preis nach dem anderen einheimst. Oder die der Markthändler von Málaga, die uns stundenlang von den fünfzig Arten, einen Seehecht zuzubereiten, vorschwärmen. Auch die Schinkenproduzenten von Trévelez in den Alpujarras vergessen gerne das Hier und Jetzt, wenn sie uns in die Geheimnisse der Herstellung des besten andalusischen Jamón Serrano einführen. Eine Rundreise durch Andalusien bringt uns auch immer zu den schönsten Naturlandschaften Südspaniens. Denn Andalusien vereint unterschiedliche und mitunter extreme Naturräume. Einige Regionen der Provinz Almería sind beinahe wüstenhaft, dafür regnet es in der Sierra von Grazalema etwa so viel wie im deutschen Kassel. Die höchsten Berge der Iberischen Halbinsel liegen 45 Autominuten oberhalb von Granada und kaum mehr als 100 Kilometer von den Stränden der Mittelmeerküste entfernt.