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Aufstieg, Fall und Fortbestehen einer Trias ›Das Wahre, Schöne, Gute‹ bildet das Leitgestirn am kulturellen Himmel vom Ende des 18. bis über das Ende des 19. Jahrhunderts hinaus. Entstanden ist die Trias im frühen 18. Jahrhundert, initiiert durch die Rezeption der platonischen Philosophie, die Debatte um den guten Geschmack und die Erweiterung der Philosophie um die Wissenschaft der Ästhetik. Während Kant und Schiller mit kritischem Bewusstsein den Zusammenhang und die Differenz des Wahren, Schönen und Guten erforschten, stand die Trias im 19. Jahrhundert als ubiquitäre Formel für das ›Höhere‹, die bürgerliche Bildungs- und Kunstreligion. Ihre Verwendung in Goethes ›Epilog zu Schillers Glocke‹ weihte sie mit beider Namen. Daran entzündete sich eine ideologiekritische und ästhetische Polemik. Fontane sah in dieser Trias nur ein Umcouren des Geldes. Für die europäische Avantgarde seit Mitte des 19. Jahrhunderts war sie Ausdruck einer banausischen Zweckentfremdung der Kunst. Der Fall der Trias begann.
"Das Wahre, Gute und Vortreffliche ist einfach und sich immer gleich, wie es auch erscheine. Das Irren aber, das den Tadel hervorruft, ist höchst mannigfaltig, in sich selbst verschieden und nicht allein gegen das Gute und Wahre, sondern auch gegen sich selbst kämpfend, mit sich selbst in Widerspruch. " Johann Wolfgang von Goethe Immerhin: Das Wahre, Schöne und Gute, eine Trias voll geschmeidiger Eleganz, bei Goethe selbstverständlich vorausgesetzt und auch immer da, hat die Zeiten fast unangekratzt überlebt und an Strahl- und Anziehungskraft nichts eingebüßt. Bei allem, was im Lauf der Zeit leise verabschiedet wurde, ist diese Trias nach wie vor etwas, das es zu erreichen gilt und ein Glücksversprechen in sich birgt. Geradezu magisch! Kein Wunder also, dass es aus zwei aktuellen Platten gülden herausblinkert. Gut, letztlich bleibt es unerreicht – aber das mindert nicht die Sehnsucht danach. Im Weg steht das Irren – sowohl bei Goethe, wie auch bei Wir sind Helden und Christiane Rösinger.
Bei soviel Desillusion wird schnell klar: das Wahre, Gute und Schöne ist hier nicht mehr als eine Illusion. Aber eine, die belohnenswert wäre. Listen?
Eine besondere Dramatik gewinnt das Irren und Wirren bei der Ballade von Wolfgang und Brigitte, welche Wir sind Helden auf ihrem neuen Album trällern. Das Wahre, Schöne und Gute steht hier etwas zurechtgestutzt nur für die Liebe allein. Ein einfaches Zugeständnis: diese Trias mit Liebe zu kombinieren, erweicht jedes Herz. Das Irren im Goethschen Sinne erfolgt denn auch in Liebeswirrungen und fatalen Fehlkonstellationen – und tatsächlich wohl "mit sich selbst im Widerspruch". "Für das Wahre, Schöne, Gute will jeder gerne bluten und fühlen, was es zu fühlen gibt. Es war alles schön und gut, es gibt nichts, was man nicht tut, – aber Wolfgang hat Brigitte geliebt. " …nur Brigitte Wolfgang nicht, sondern Gabi hat Wolfgang geliebt, aber Wolf die Gabi nicht, sondern Manfred war in sie verliebt…usw. Am Ende des Liebenreigen stellen wir fest, dass Amors Pfeilchaos die wahre, schöne und gute Liebe irgendwie total vermasselt. Was bleibt, ist die Sehnsucht danach, umweht von einer Brise Desillusion.
Durch seine klar strukturierte Schreibweise ist das Buch nicht nur für Wissenschaftler, sondern auch für interessierte Laien gut geeignet.
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Die rot-grüne Vorgängerregierung hatte die Primusschule als Schulversuch gestartet, der in zehn Jahren, also 2024, ausläuft. Deshalb trägt die Bildungseinrichtung auch den offiziellen Titel "Schule im Schulversuch". "Ziel ist es, den neuen Verantwortlichen in der Landesregierung die Schule zu präsentieren. Anschließend muss sich die Regierung klar positionieren", sagte Bangert. Das Konzept des jahrgangsübergreifenden und selbstständigen Lernens solle langfristig weitergeführt werden. Das Praxissemester an der Primusschule - ein Erfahrungsbericht - Primusschule. "Denn das differenziertere Lernen hier an der Primusschule bereitet die Schüler besser auf die zukünftigen Bedürfnisse der Arbeitswelt vor", sagte Bangert. Aktuell tendiere die neue Landesregierung allerdings eher zu einer wieder früheren Notengebung, was mit dem Primuskonzept nur schwierig zu vereinbaren wäre. Bossart: "Insgesamt gut aufgestellt" Trotz dieser Unsicherheit sieht Roman Bossart die Schule ("Hier wird das Wissen nicht mit einem Trichter eingeflößt, sondern viel lebensnaher vermittelt") insgesamt "gut aufgestellt".
Erst einmal ankommen und akklimatisieren. Dabei wurde ich aber nicht alleine gelassen. Das Gefühl, nur ein Besucher für eine befristete Zeit zu sein, gab es nicht. Hospitieren, Konferenzen und Lernentwicklungsgesprächen beiwohnen, an gemeinsamen Aktivitäten des Kollegiums teilnehmen, Unterricht mitgestalten und selbst gestalten, Ideen einbringen, AGs leiten, spannende Forschungsprojekte entwickeln – zum Beobachter, Teilnehmer und Akteur werden, eingebettet in eine kooperative Gemeinschaft, in der eine ganz besondere Schüler-Lehrer-Beziehung herrscht. Schulentwicklung live erleben. Anregende Gespräche über bereits erzielte Erfolge, Gelingensbedingungen und (zukünftige) Herausforderungen: all inclusive. Primusschüler bringen Praktikantin Ivy Zhang die deutsche Sprache bei. Mein Praxissemester? So bunt wie die Primushand. Drittes Mastersemester. Primusschule. Definitiv eine Reise wert. 2018-02-16T13:22:11+01:00 Page load link
Volmetal Schalksmühle Erstellt: 11. 10. 2017, 08:00 Uhr Kommentare Teilen Jochen Bernsdorf (Zweiter von links) und Roman Bossart von der UWG informierten sich bei Anja Krause (links) und Astrid Bangert über den Zustand der Primusschule. © Wilczek Schalksmühle - Der Lehrermangel an der Primusschule soll nach den Herbstferien, wenn die Schule am 6. November wieder beginnt, größtenteils der Vergangenheit angehören. Das berichtete Anja Krause, stellvertretende Schulleiterin, im Gespräch mit den UWG-Politikern Roman Bossart und Jochen Bernsdorf, beide Mitglieder des Schulausschusses, die sich über den Zustand der Schule informieren wollten. "Zwei Stellen konnten wir bereits besetzen, die Lehrkräfte beginnen nach den Ferien. Zwei der jetzt noch offenen drei Stellen werden wir wohl in Kürze besetzen können, vielleicht sogar auch die dritte", sagte Krause. Deshalb soll nach den Herbstferien auch im Ganztagsbereich wieder zum regulären Betrieb zurückgekehrt werden. "Wir konnten aber auch bisher einen verlässlichen Ganztag anbieten", sagte Krause, die trotz der noch knapp zwei Schulwochen fehlenden Lehrkräfte von einer positiven Stimmung in allen Gremien und auch in der Elternschaft berichtete.
Was, wenn Praxissemesterstudierende aufgrund des hohen Schulentwicklungsaufwands eher als Last gesehen werden? "Reiseberichte", auf die ich zurückgreifen konnte, gab es noch nicht. Also machte ich meine ganz eigenen Erfahrungen auf meiner Reise in unbekannte Galaxien – in die Lerngruppen Merkur sowie Uranus und ein London, wie ich es noch nicht kannte. Fach- und stufenspezifisch einheitliches Arbeitsmaterial verpackt in thematische "Boxen", die das Gerüst für ein Unterrichtsvorhaben in einem ritualisierten Stundenverlauf bilden, Schülerinnen und Schüler, die zunehmend selbstständig und eigenverantwortlich lernen sowie selbstreflektiert ihren Arbeitsprozess planen und einschätzen und nicht zuletzt Lehrpersonen, die in diesem Prozess den Lernenden als Lernbegleiter und Coach zur Seite stehen und alternative Formen der Rück-meldung und Beurteilung von Lernfortschritt nutzen, erwarteten mich. Eine taiwanesische Praktikantin, die den Englischunterricht unterstützt, ein Lehrerzimmer, das einem Wohn-zimmer gleicht, ein separater Lehrer-Arbeitsraum, ein farbenfrohes und lebendiges Schul-gebäude, in dem sich Schülerinnen und Schüler in Hausschuhen bewegen, und vieles mehr.