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Inhalt Vorwort Teil 1: Die Erfindung der Kindheit 1. Als es keine Kinder gab 1. 1 Antike 1. 2 Mittelalter 2. Die Druckerpresse, der neue Erwachsene und die Wiege der Kindheit 3. Der Weg der Kindheit Teil 2: Das Verschwinden der Kindheit 4. TV – das Medium der totalen Enthüllung 5. Der Kind-Erwachsene 6. Indizien für das Verschwinden der Kindheit Teil 3: Gegenposition zu Postman 7. Jan-Uwe Rogge: "Kinder können Fernsehen" 8. Stellungnahme Literaturverzeichnis Meine Hausarbeit über das Verschwinden der Kindheit ist eine Ausarbeitung des Referats vom 6. 11. 2003. Darin beziehe ich mich auf das gleichnamige Buch von Neil Postman. Unter zu Hilfenahme weiterer Literatur zum Thema beschäftige ich mich im ersten Teil der Hausarbeit mit der Entstehung und der Geschichte der Idee Kindheit, da diese zum Verständnis von Neil Postmans Ansicht und Meinung über deren Verschwinden wichtig sind. Wie es laut Postman zum Verschwinden der Kindheit kommt und Indizien, die er dafür anführt, werden im zweiten Teil vorgestellt.
Alles ist relativ, auch bei Postman, und der Sinn fürs Subversive hat ihn nicht verlassen - "Teaching as a subversive activity" hieß einer seiner frühen Aufsätze aus dem Jahr 1969. In diesem Sinne ließ Postman immer mit sich reden: "Natürlich gibt es Leute, Geschäftsleute vor allem, die meinen, das Verschwinden der Kindheit sei eine gute Sache. Selbst jene, die es für eine Katastrophe halten wie wir, müssen im Kopf behalten, dass in hundert Jahren womöglich dies nicht mehr so sein mag. Dann mögen die Leute vielleicht sogar denken, die Kindheit sei gar keine besonders gute Sache, weder für die Jungen noch für die Alten, und je schneller das Fernsehen sie zertrümmerte, desto besser... " Am Sonntag ist Neil Postman im Alter von 72 Jahren in Flushing, Queens, an Krebs gestorben.
Autoreninfo Neil Postman, geboren 1931 in Brooklyn, lehrt als Professor für Medienökologie an der New York University in Manhattan. Die Titel seiner Bücher "Wir amüsieren uns zu Tode" und "Keine Götter mehr - Das Ende der Erziehung" sind geradezu zu Schlagwörtern geworden.
Anders als das Suglingsalter ist die Kindheit ein gesellschaftliches Kunstprodukt, keine biologische Kategorie. Unsere Gene enthalten keine klaren Anweisungen darber, wer ein Kind ist und wer nicht, und auch die Gesetze des berlebens machen es nicht erforderlich, eine Unterscheidung zwischen der Welt des Erwachsenen und der Welt des Kindes zu treffen. Wenn wir mit dem Wort Kinder eine bestimmte Kategorie von Menschen zwischen sieben und, sagen wir, siebzehn Jahren bezeichnen, die bestimmte Formen von Pflege, Unterricht und Schutz bentigen, dann lt sich eine Flle von Belegen dafr anfhren, da es Kinder erst seit weniger als vierhundert Jahren gibt. Und wenn wir das Wort Kinder in dem umfassenden Sinne verwenden, in dem man es im allgemeinen begreift, dann ist Kindheit kaum lter als hundertfnfzig Jahre. Um ein einfaches Beispiel zu nennen: Die Sitte, den Geburtstag eines Kindes zu feiern, gab es im 18. Jahrhundert in Amerika nicht, 1 und auch die Gepflogenheit, das Alter eines Kindes genau anzugeben, ist noch relativ jung, nicht lter als zweihundert Jahre.