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Regierungsnahe türkische Medien diskreditierten »MBS« und verhalfen ihm wegen des Mordes sogar zum Spitznamen »Abu Minschar« – auf Deutsch etwa zu übersetzen als »Meister der Säge«.
Foto: Fahne von Saudi-Arabien, über dts Nachrichtenagentur Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Seit Anfang Dezember 2021 sind in Deutschland keine Exportgenehmigungen für Rüstungsgüter mit Endverbleib in Saudi-Arabien mehr erteilt worden. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor. Ich habe in Saudi Arabien ein Auto gekauft und seit einem halben Jahr zugelassen, würde es gerne nach D zu Freunden überführen - muss ich Zoll und MWSt zahlen?. Demnach werde aktuell der weitere Umgang mit Anträgen auf Ausfuhr von Rüstungsgütern mit Endverbleib in Saudi-Arabien geprüft. Die Regelung, wonach grundsätzlich keine Neuanträge für Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien genehmigt werden, war zuletzt bis zum 31. März 2022 verlängert worden. Eine weitere Verlängerung werde noch geprüft, heißt es in der Regierungsantwort. Eine Ausnahme bilden weiterhin Genehmigungen, die sich auf europäische Kooperationen beziehen.
Der in der Region schon länger isolierte Erdogan scheint mit dem Kronprinzen nicht länger über Kreuz liegen zu wollen. Hintergrund für Erdogans Besuch Hintergrund dürfte auch die missliche Lage sein, in der sich Erdogan zurzeit befindet. Die türkische Landeswährung Lira verliert an Wert, die Inflation steigt und damit die Unzufriedenheit der Bevölkerung - Erdogans Umfragewerte dagegen sinken. Das Verhältnis zu Europa und den USA hat sich im Zuge des Ukraine-Krieges zwar wieder verbessert, ist aber dennoch angespannt. Erdogan sucht neue Partner und wendet sich dabei nicht nur nach Saudi-Arabien. Auch mit Armenien, den Emiraten und Israel gab es zuletzt eine Annäherung. Im reichen Ölstaat darf Erdogan nun auf Zusagen für frische Investitionen hoffen. Ihm wird zudem daran gelegen sein, einen inoffiziellen Boykott türkischer Waren zu beenden, zu dem saudische Unternehmer und Händler 2020 aufgerufen hatten. Ein Einbruch im Export türkischer Waren war die Folge. Rüstungsexportgenehmigungen für Saudi-Arabien gestoppt. Erdogan hat schon in der Vergangenheit Pragmatismus bewiesen.
Ihm wird zudem daran gelegen sein, einen inoffiziellen Boykott türkischer Waren zu beenden, zu dem saudische Unternehmer und Händler 2020 aufgerufen hatten. Ein Einbruch im Export türkischer Waren war die Folge. Erdogan hat schon in der Vergangenheit Pragmatismus bewiesen. Das sei diesmal nicht anders, glaubt die die Türkei- und Nahost Expertin des Centrums für Türkeistudien (CATS) in Berlin, Hürcan Asli Aksoy. "Ankara handelt ganz klar interessenbasiert. " Differenzen wie der Fall Khashoggi oder Ideologie seien dabei nachrangig. Saudi-Arabien wiederum hofft, den Fall nun ganz ad acta zu legen. Auto export nach saudi arabie saoudite. Der Mord hat dem Land viel Kritik eingebracht und dem Image des Kronprinzen schwer geschadet. Regierungsnahe türkische Medien diskreditierten "MBS" und verhalfen ihm wegen des Mordes sogar zum Spitznamen "Abu Minschar" - etwa zu übersetzen als "Meister der Säge". Saudi-Arabien überstand die Affäre ohne grössere Schäden - auch dank des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, der aus wirtschaftlichem und politischem Interesse auf Sanktionen verzichtete.