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Deshalb ist fort und fort reinigen vonnöten. " Nach der Vorsicht und nach der Einsicht lernen wir drittens Zuversicht. Sie ist das Vertrauen, dass Gott uns mit seiner Forderung nach "rechtschaffenen Früchten der Buße" nicht allein lässt. Oft wird Buße ja in dieser Weise falsch verstanden, so als müssten wir uns mehr Mühe geben, uns zusammenreißen und mehr Selbstdisziplin aufbringen. Martin Luther hat in seiner Mönchszeit die bittere Erfahrung gemacht, dass das alles nichts nützt – jedenfalls nicht, wenn man Gott erstklassige Glaubensfrüchte vorweisen will. Und jeder ernsthafte Christ kann nachvollziehen, was selbst ein so heiliger Mann wie der Apostel Paulus von sich sagte: "Das Gute, das ich will, das tue ich nicht, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich" (Römer 7, 19). Auch hier hilft das Gleichnis vom guten Baum und seinen guten Früchten weiter, denn es zeigt: Die Früchte können nur besser werden, wenn der Baum besser wird! Ein Sünder kann sich noch so viel Mühe geben, er wird von sich aus und mit Selbstdisziplin keine guten Werke zustande bringen.
"[2] In diesem Bild sagt dir der auferstandene Herr: Wenn du mit mir verbunden lebst, dann ist das wahre Leben in Dir. Aber damit mein Leben in dir gute Früchte bringen kann, muss Gott als der Winzer etwas an dir tun, etwas was schmerzt. Er beschneidet alles Fruchtlose an dir und reinigt dich von allem, was dir die Kraft nimmt, gute Früchte für ihn zu bringen. Jesus ist der Weinstock Seine Aufgabe ist es, die an ihm wachsenden Reben, mit den nötigen Nährstoffen zu versorgen, damit sie Frucht bringen können. Ohne die Verbindung mit ihm, dem Weinstock, kann die Rebe in den Augen des Winzers, in den Augen Gottes, nicht gedeihen, keine Frucht bringen, die ihm gefällt. Die Verbindung mit Jesus, der bis zum Äußersten geht mit seiner Liebe und den Gott auferweckt hat, ist unerlässlich, soll mein Leben Frucht bringen für Gott. "Getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen. "[3] Stimmt das? Führen nicht ein große Anzahl von Menschen bei uns ihr Leben ohne eine Beziehung zu Jesus. Vollbringen nicht auch sie Großes dabei?
Geschrieben von Maximilian Grund am 03. Mai 2018. Predigt von P. Anselm Grün OSB am 5. Sonntag der Osterzeit, 29. April 2018, in der Abteikirche Münsterschwarzach. Der anglikanische Geistliche und Psychologe Jon Sanford nennt das Bild vom Weinstock "reine Mystik". Mystik ist heute wieder modern geworden. Die Menschen suchen nach mystischen Erfahrungen. Sie wollen nicht nur an Gott glauben, sie wollen ihn spüren. Wenn wir dem Bild vom Weinstock folgen, erahnen wir, was Mystik sein könnte. Mit diesem Bild sagt uns Jesus, dass wir mit ihm und durch ihn mit dem Vater eins sind. Und dieses Einssein mit Gott verwandelt unser Leben. Mystik ist nicht weltlos. Das Einssein mit Gott führt dazu, dass wir Frucht bringen. "Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht. Denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen. " (Joh 15, 5) Das klingt weltfremd und ausschließend, so als ob nur wir Christen Frucht bringen würden. Doch so ist das Wort nicht gemeint. Es gibt Menschen, die viel arbeiten.
Ich finde das sehr interessant, und es lohnt sich, die Gemeinsamkeiten und vor allem die Unterschiede zu bedenken, da jetzt nach den Ferien verstärkt wieder Leistung gefordert wird, wir in einer Leistungsgesellschaft leben und uns oft über unsere Leistung definieren: 'Ich bin, was ich leiste. ' Leistung und Frucht bringen zielen beide auf ein 'Mehr', auf ein Wachsen und auch Ernten, das mit Arbeit, Anstrengung und Mühe verbunden ist. Doch worin liegen die Unterschiede? Piet van Breemen, ein niederländischer Theologe, hat über zwölf Unterschiede gesammelt und benannt, ein paar wenige möchte ich nennen. Frucht bringen - Fruchtbarkeit lässt im Unterschied zur Leistung Raum für ein Geheimnis, das wir nicht durchschauen, sondern dem wir uns nur anvertrauen können. Wir lassen es sich entfalten und geschehen. Bei dem Begriff Leistung möchten die Menschen oft alle Fäden selbst in der Hand und alles im Griff haben, manchmal bis zur Erschöpfung und dem Ausgebrannt-Sein. Leistung ist messbar. Sie ist stark auf Konkurrenz ausgerichtet und hat eher materielle Dinge im Sinn.
Das sind Früchte, die schön wirken, aber innen faulig sind. Wir müssen Sorge dafür tragen, dass unsere Frucht innen genauso schön ist wie außen, dass sie genauso gut schmeckt, wie sie aussieht. Sind wir sonntags anders als an den übrigen Tagen der Woche? Wie verhalten wir uns hinter geschlossenen Türen, wo uns niemand sieht? Gott lässt sich nicht beeindrucken. Zu den Israeliten sagt Gott in Jesaja 29, 13: "Dieses Volk gibt vor, mich zu ehren – doch sie tun es nur mit den Lippen, mit dem Herzen sind sie nicht dabei. " Sorgen wir dafür, dass der Geist gute Frucht in unserem Herzen hervorbringt, die so gut schmeckt wie sie aussieht. Charakter beleuchten Manchmal sind wir von Menschen so beeindruckt, dass wir ihren Charakter gar nicht hinterfragen und ihre Früchte nicht prüfen. Die Frage ist: Stimmt der Charakter mit ihren Taten überein? Jesus mahnt, sich vom Erscheinungsbild von Menschen nicht verführen zu lassen. In der Bergpredigt warnt er vor "falschen Propheten" und sagt: "Nehmt euch in Acht vor denen, die in Gottes Namen auftreten und falsche Lehren verbreiten!...
Wenn wir andern helfen, wird es nur zum Segen für sie, wenn es aus Liebe geschieht. Die beruflichen Leistungen zählen nur dann, wenn sie aus der Liebe strömen. Sicher gibt es Menschen, die Geniales vollbringen. Doch wenn die Liebe fehlt, bleibt es unfruchtbar. Es zerfällt. Das zeigt uns Thomas Mann in seinem Roman "Dr. Faustus". Der Musiker Leverkühn hat mit dem Teufel einen Pakt geschlossen. Er vermag geniale Musik zu komponieren, aber um den Preis, dass er nie im Leben Liebe spürt. Daran zerbricht er. Denn ohne Liebe wird das Leben kalt und sinnlos. Die Liebe ist jedoch keine moralische Forderung, die wir erfüllen müssen. Vielmehr strömt die fruchtbringende Liebe aus uns heraus, wenn wir mit unserer Mitte in Berührung sind, wenn Christus unsere Mitte, unser Selbst, geworden ist. Das Ego ist aus sicher heraus unfruchtbar. Die Quelle unserer Vitalität und Kreativität liegt in unserer Mitte, in der wir eins sind mit Christus. In der Eucharistie werden wir eins mit Jesus. Da werden wir alle zu Reben an seinem Weinstock.