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König Karotte – Kurzeinführung | Volksoper Wien - YouTube
Anja-Nina Bahrmann – Prinzessin Kunigunde – zeichnet ein himmlisch schräges und schrilles Bild dieser "Party-Prinzessin" und typischen "Society-Queen". Brilliant! Markus Park – König Karotte – vollbringt eine grandiose Meisterleistung in dieser anspruchsvollen Rolle mit der " Karotten-Maske", sowohl stimmlich wie auch schauspielerisch. Christian Graf – Hexe Kalebasse/Zauberer Quiribibi – überwältigt als "böse" Transvestiten-Hexe und Zauberer mit feinsten Nuancen sowie "beißenden, süffisanten" Zwischentönen. Marco Di Sapia – Pipertrunck, Polizeichef – serviert bravourös seine Couplets, die, dem Offenbach'schen Ouevre eigen, stets auch aktuelle politische Bezüge dokumentieren und das jeweilige Tagesgeschehen reflektieren (Text Zusatzstrophen: Meyer/Wagner-Trenkwitz/Weber). Yasushi Hirano als Truck, Schwarzmagier, fesselt mit seiner "fremdartigen" Erscheinung und Sprache, diesen Rollen entsprechend, sowohl stimmlich wie auch schauspielerisch. König Karotte. Martina Dorak, bezaubert als Corinne und imponiert als Brigadeführerin der Ameisen mit einem schallenden "Brünnhilden-Hojotoho! "
Bis zur Pause schnurrt dieses Treiben erfreulich zügig dahin, verdichtet sich hier und da zu prägnanten Bildern (Bühne: Mathias Fischer-Dieskau, Kostüme: Susanne Hubrich): Da bleibt etwa dieser Gruselmoment im Gedächtnis, wenn sich die Gemüsesorten in schauderlichem Gegenlicht erheben. Oder die bizarre Szene mit dem alten Meistermagier Quiribibi: Der lässt sich stückchenweise in einen Ofen hineinwerfen und verbrennen, entsteigt den Flammen danach aber generalüberholt als Jüngling. Sein Zauberwissen ist dadurch zwar futsch, sein Körper aber wieder fit für die Mädels: eine typische Pikanterie der Marke Offenbach. Es ist aber wohl auch ihm geschuldet, dass der Abend nach der Pause an Frische einbüßt: Im Zickzack der Spielorte zerfasert "König Karotte" zunehmend. Interview - "König Karotte": Eine Wurzel will hoch hinaus - Wiener Zeitung Online. Und die Musik kann dafür nur selten entschädigen. Unter Dirigent Guido Mancusi flutscht sie einem zwar flott in das eine Ohr hinein, beim andern aber oft wieder sehr rasch heraus. Da hat Offenbachs "Orpheus", ebenfalls am Währinger Gürtel zu besichtigen, mehr Prägnanz zu bieten.
Fridolins Capricen haben das Reich in den Bankrott getrieben, der verarmte Adelsmann soll daher nach dem Willen seiner Berater mit der begüterten Prinzessin Kunigunde vor den Traualtar treten. Doch noch einer schmiedet Regierungspläne. Der gute Geist Robin will den verschwenderischen Herrscher als Erziehungs- maßnahme vom Thron stürzen, gerade Recht kommt ihm da der Rachedurst der bösen Hexe Kalebasse, die das Problem bei der Wurzel packt – und dieselbe aus ihrer finsteren Unterwelt ans Licht und zum König befördert. König karotte wine bar. Die Hexe holt die Wurzeln ans Licht: Christian Graf und Sung-Keun Park. Bild: © Barbara Pálffy / Volksoper Wien Karotte inspiziert sein mittels Zauber erobertes Reich: Sung-Keun Park. Bild: © Barbara Pálffy / Volksoper Wien Die Verlobte ist zum Feind übergelaufen: Julia Koci und Mirko Roschkowski. Bild: © Barbara Pálffy / Volksoper Wien Ein Staats-Streich vom Feinsten ist das, wenn das vegetabile Gefolge mitten durch die Zuschauerreihen Richtung Palast stapft, Lauch, Rote Rübe, Radieschen und Zwiebel dabei wahrlich keine Gemüsebeetbrüder, sondern per dunkler Sonnenbrille als sinistre Geheimdienstler ausgewiesen.
Dennoch ein hübsches Geschenk, das die Volksoper dem Tonsetzer zu dessen 200. Geburtstag gemacht hat: Geschmackvoller lässt sich diese "Karotte" wohl kaum herausputzen, und an Bewegungsenergie mangelt es im Ensemble nicht: Zuletzt Beifall für Johanna Arrouas als rührige Rosée-du-Soir, Amira Elmadfa als quirligen, guten Geist, Sung-Keun Park als krähenden Karottenkönig - und für Mirko Roschkowski als klangschönen Prinzen, durch den hier auch Opernfreunde auf ihre Rechnung kommen.
Das lag, nicht nur, aber in erster Linie an der Regie von Matthias Davids. Er hat dem Versuch widerstanden, das Werk zu aktualisieren, in unsere Zeit zu versetzen oder ähnlichen Unsinn mit ihm zu versuchen. Er hat es einfach "vom Blatt" inszeniert und damit den Beweis erbracht, dass das möglich ist und gleichzeitig die Behauptung der meisten Regisseure widerlegt, man könne solche Werke nicht mehr so spielen, wie sie der Librettist und/oder der Komponist erdacht haben. Dabei sparte er weder mit Ironie noch mit frechem Humor, aber dezent und nicht – wie heute leider oft üblich – mit dem Holzhammer. Sehr gut und schwungvoll auch die Führung von Solisten und Chor, auch wenn – und diese kleine kritische Bemerkung sei mir erlaubt – etwas weniger Gezappel mehr gewesen wäre. » WIEN/ Volksoper: KÖNIG KAROTTE – 3. AufführungOnline Merker. Praktikabel die hübsch anzusehenden ironisch-kitschigen Bühnenbilder von Mathias Fischer-Dieskau und die Kostüme von Susanne Hubrich. Die Choreographie von Kati Farkas fügte sich gut in die Regie ein. Auch musikalisch konnte man mehr als zufrieden sein.
oder bei den Affen, und bis dann alles im turbulenten Happyend landet, sind die drei denkbar kurzweiligsten, verrücktesten Stunden vergangen. Keine Frage, man kann das Ganze auch (wie eine missgelaunte Dame in der Pause meinte) "einfach blöd" finden, aber dann hat man keinen Sinn für Ironie, politische Satire und absurden Witz, keinen Sinn für die perfekte Machart, mit der Regisseur Matthias Davids das immer im richtigen Tempo in den Griff bekam, keinen Sinn für eine ebenso praktische wie witzige Ausstattung von Mathias Fischer-Dieskau / Susanne Hubrich (da kommt Eisenbahn-Dampf auch schon mal aus einer umfunktionierten antiken Säule…). Kurz, wenn man es versteht und mag, stellt sich die höhere Offenbach-Wonne ein. König karotte wien. Auch weil er jede Menge prächtige und abwechslungsreiche Musik dafür geschaffen hat, in besten Händen bei Guido Mancusi, wenn man auch zugibt, dass es keinen wirklichen "Schlager" wie den CanCan oder den "Prinzen von Arkadien" gibt, aber Qualität entfaltet sich auch jenseits von Ohrwürmern.