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Schwer ist es, anderen Europäern die Abgründe solch moralischen Großreinemachens zu erklären. Das gilt für viele Gebiete. Warum setzen Deutsche alles daran, riesige Landschaften systematisch mit Braunkohleabbau, Flurbereinigung, Autobahnkreuzen, Eigenheimsiedlungen zu zerstören, um sich dann in Bürgerinitiativen ebenso gründlich für den Schutz der allerletzten Exemplare des Wachtelkönigs oder der Großtrappe einzusetzen? Was sind wir wirklich. Die Rückkehr des Wolfs wird zum Problem Der Wolf wird in Deutschland wieder heimisch. Was zuerst wie eine Erfolgsgeschichte klang, sorgt nun für große Probleme. Angriffe und gerissene Tiere häufen sich. Eine Bilanz. Quelle: Die Welt Dass die Deutschen das Sperrgebiet an der Berliner Mauer in ein grünes Band für die bedrohte Tierwelt verwandeln konnten, ist wie die Begrüßungskultur für Wölfe und Kraniche eine dieser Erfolgsgeschichten, die Ausländern Respekt einflößt. Solche gesellschaftlichen Initiativen zeugen von Tugenden, die man den Deutschen gerne zuschreibt: planen, vorausschauen, organisieren.
Augenscheinlich sind also viele der schon länger hier Lebenden nicht minder traumatisiert als die neu Hinzugekommenen, denen von offizieller Seite ihre Traumata aber eher verziehen werden. Die Zeit der Jubelbilder ist vorbei Deutschland hat in diesem Jahr fast eine Million Flüchtlinge aufgenommen. Erst war bundesweit eine unglaubliche Willkommenskultur zu sehen und zu spüren. Doch dieses Bild wandelt sich langsam. Quelle: Die Welt Doch in den Augen vieler Beobachter sind gar nicht so sehr die Migranten das deutsche Problem, sondern die Gründlichkeit, mit der viele Deutsche sie zur endgültigen Säuberung der befleckten Nationalhistorie und zur fast schon religiösen Umerziehung der eigenen Bevölkerung nutzen wollen: Endlich wird sich dieses zähe Hierland drastisch ändern. Was sind wirbeltiere. Abgründe moralischen Großreinemachens Da kommt Freude auf, da schlägt die Verleugnung allen Deutschseins in einen fast schon missionarischen Chauvinismus der Vaterlandslosigkeit um: An unserem transnationalen Wesen soll ab sofort die Welt genesen.
"... die neu hinzugekommen sind" Die Deutschen fürchten den Absturz Den Deutschen geht es so gut wie schon lange nicht mehr - und genau das macht ihnen Angst. Das ergibt eine aktuelle Umfrage der Beratungsgesellschaft E&Y. Bei einer Gruppe ist die Angst besonders groß. Quelle: Die Welt Das macht es für diejenigen, "die neu hinzugekommen sind", aber nicht gerade leichter. Gibt es überhaupt eine deutsche Lebensweise, in die es sich für die Hinzugekommenen zu integrieren lohnt? Was haben wir hier. Sind wenigstens die Deutschen selbst davon überzeugt, eine spezifische Kultur zu pflegen? Wollen sie ihre Sprache erhalten? Welche Werte gelten in diesem "Hierland"? Was es heute heißt, deutsch zu sein – darüber können sich die Deutschen, die mit einer furchtbaren Geschichte, einer rauen Zuwanderungsgegenwart und einem schwer angekratzten Ego konfrontiert sind, am ehesten noch im Ausland informieren. In Frankreich wäre Merkels anbiedernder Neusprech unmöglich, denn dort definiert sich die ganze Lebensweise über die Nation: Egal woher die Vorfahren stammen und welcher Religion jemand anhängt – alle sind zuallererst stolze Bürger Frankreichs.
Hierland ist und bleibt Deutschland Als flotte Rentner wollen die neuen Deutschen die Welt erobern, diesmal friedlich. Und fern vom vaterländischen Niesel und beim hilflosen Verbrüdern mit Einheimischen finden sie dann kurzzeitig zur Ruhe. Bei einigen Nachbarn – beispielsweise Italien, Österreich, Holland – hat sich deshalb folgende Faustregel eingebürgert: "Die Deutschen lieben uns, aber sie respektieren uns nicht. Identität: Das Ausland bemitleidet und belächelt die Deutschen - WELT. Und umgekehrt respektieren wir die Deutschen, aber wir lieben sie nicht. " Vielleicht wäre es besser bestellt um die brüchige deutsche Identität, wenn die Deutschen das auch einmal über sich sagen könnten: Wir lieben uns, aber wir haben vor uns selbst nicht mehr so furchtbar viel Angst. Denn wenn sie sich selbst sympathischer wären und sie sich zugleich weniger ernst nähmen, dann wäre nicht nur den Deutschen, sondern auch unseren Nachbarn gleich viel wohler mit diesem sonderbaren Gebilde. Zur Erinnerung ans Kanzleramt: Nicht nur die schon länger hier Lebenden nennen es Deutschland.
Nachvollziehen kann ich das nicht, aber ich verstehe, was er mir damit sagen will: Solange nichts geklärt ist, keine Beziehung definiert, spricht absolut nichts dagegen, diese anderen, kleinen Affären mitzunehmen. Insbesondere dann nicht, wenn man noch überhaupt nicht weiß, wohin es einen eigentlich führt. Es ist nämlich so: Mein bester Freund hat auch Angst. Angst, mit dieser einen Frage das zu ruinieren, was er gerade hat, und damit meine ich nicht die vielen Affären, sondern die Beziehung zu seinem Mädchen. Was, wenn sie etwas anderes will als er? Nämlich eben nicht zusammen sein, keine Zukunft planen, sondern einfach genießen, was gerade geht? Und deshalb nimmt er es einfach so hin und sagt diese Dinge von wegen "alles fügt sich irgendwann von selbst" und "es wird so sein, wie es sein soll" und belügt sich eigentlich nur selbst. Was sind wir eigentlich? - beziehungsweise. Abgesehen davon, dass diese ganzen Sätze etwas furchtbar Spirituelles haben, an das ich einfach nicht glauben kann, muss man heute, glaube ich, einfach definieren.