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Mehrere Mehrfamilienhäuser, circa 45 Ein- und Zweifamilienhäuser, ein Altersheim, eine Schule, die große Hallenkirche in Blankensee, das Heilinstitut, eine Ausflugsgaststätte und ein Museum zur Kultur- und Religionsgeschichte. Es entstehen ein landwirtschaftlicher Betrieb, ein Wasserwerk und ein Transformatorenhaus, damit die Siedlung elektrifiziert ist. 1926 wird Weißenberg wegen anhaltender Differenzen mit der Kirchenleitung aus der evangelischen Kirche ausgeschlossen. Kurzerhand gründet er seine eigene, die "Evangelische Johannische Kirche". Urgemeinde Friedensstadt. Die Gefahren des Nationalsozialismus, sagt Andreas Schmetzstorff, verkennt Weißenberg Anfang der 1930er-Jahre zunächst: "Er sieht sehr große Gefahr vom Kommunismus aus kommend, weil der ja bewusst areligiös auch auftritt. Das macht ihn empfänglich für diese Heilsversprechen der Nationalsozialisten, die in der ersten Zeit gemacht werden. " Verbot der Kirche durch die Nazis Doch schon 1934 stellt sich Weißenberg gegen die Nationalsozialisten und fordert Hitler in Briefen auf, die Glaubensfreiheit und den christlichen Glauben unangetastet zu lassen.
In diesem Jahr wurden zwei Durchgänge in Bayern und zwei in Glau angeboten. Die Kinder und Jugendlichen übernachten zu acht im Zelt in Doppelstockbetten. Ende Juli weilten die Konfirmanden für eine Woche in der Friedensstadt. Bewohner backen Kuchen Nun verbringen dort insgesamt 33 weitere Teilnehmer im Alter von 13 bis 27 Jahren zwei Ferienwochen. Sie kommen aus ganz Deutschland, aber auch aus der Region. Vormittags wird gearbeitet und nachmittags geht es zum Baden – entweder an den Siethener See, nach Dobbrikow oder Kleinbeuthen. Sie haben einen Gottesdienst in der Kapelle gestaltet und diesen musikalisch begleitet. Um die Versorgung kümmern sie sich selbst. Gekocht wird im ehemaligen Restaurant "An der Sonne", zu dem einst ein Kino gehöre. Betreiber ist die Jugendgruppe der Friedensstadt. Um Kuchen müssen sich die jungen Leute nicht kümmern. Das Zeltlager ist Tradition und die Bewohner der Friedensstadt bringen sich mit ein und verwöhnen die Kinder und Jugendlichen fast täglich mit frisch gebackenen Kuchen.
Er möchte sich auch nicht vom jüdischen Alten Testament distanzieren. Im Januar 1935 wird die Kirche verboten, das gesamte Vermögen beschlagnahmt. Die Leibstandarte Adolf Hitler besetzt die Friedensstadt. 1941 stirbt Joseph Weißenberg nach wiederholten Verhaftungen im Alter von 85 Jahren. 1942 bis 1945 unterhält das Konzentrationslager Sachsenhausen auf dem Gelände ein Außenlager. Nach dem Krieg errichtet die Rote Armee dort eine Kaserne. Nur die Hallenkirche mit ihrer prächtigen Orgel gelangt schon 1946 wieder in den Besitz der erneut zugelassenen Johannischen Kirche. 1994 ziehen die Russen ab, die Kirche erhält das Gelände zurück. Seither bemüht sie sich, Joseph Weißenbergs Werk fortzusetzen: Beten und Arbeiten sollen hier verbunden, religiöse Brücken gebaut werden. Willkommen ist jeder, der in Frieden leben will. Fünf Uhr am Nachmittag. Draußen ist es stockfinster und kalt, in dem ehemaligen Offizierskasino warm und heimelig. Festlich geschmückt strahlt der Tannenbaum. Etwa 60 Menschen versammeln sich hier täglich zum gemeinsamen Morgen- und Abendgebet.