Kleine Sektflaschen Hochzeit
Am Birnbaum sitzt mein Töchterchen im Gras; Die Märchen liest sie, die als Kind ich las; Ihr Antlitz glüht, es ziehn durch ihren Sinn Schneewittchen, Däumling, Schlangenkönigin. Kein Laut von außen stört; 's ist Feiertag – Nur dann und wann vom Turm ein Glockenschlag! Nur dann und wann der mattgedämpfte Schall Im hohen Gras von eines Apfels Fall! Da kommt auf mich ein Dämmern wunderbar; Gleichwie im Traum verschmilzt, was ist und war: Die Seele löst sich und verliert sich weit Ins Märchenreich der eignen Kinderzeit. Das sterbende Kind Wie doch so still dir am Herzen Ruhet das Kind! Gedichte für Kinder und über Kinder - Kindergedichte| Gedichtesammlung.net. Weiß nicht, wie Mutterschmerzen So herbe sind. Auf Stirn und Lippen und Wangen Ist schon vergangen Das süße Rot; Und dennoch heimlicherweise Lächelt es leise - Leise Küsset der Tod. Friedrich Hebbel (1813-1863) Das Kind Die Mutter lag im Totenschrein, Zum letztenmal geschmückt; Da spielt das kleine Kind herein, Das staunend sie erblickt. Die Blumenkron' im blonden Haar Gefällt ihm gar zu sehr, Die Busenblumen, bunt und klar, Zum Strauß gereiht, noch mehr.
Doch jetzt, der Kraft des Lenzes still erliegend, Durch Bienen eingesurrt und and're Summer, Von Duft betäubt, fällst du in tiefen Schlummer, Ein Rosenblatt, in einen Brunnen fliegend. O! würdest du der Maler und der Dichter Gewaltigster, du wirst durch all dein Ringen Das Höchste nie, wie jetzt im Spiel, verraten, Nie so das Schöne durch der Farbe Lichter, Nie so das Reine durch dein frömmstes Singen, Nie so das Menschlich-Göttliche durch Taten! Friedrich Hölderlin (1770-1843) Da ich ein Knabe war... Da ich ein Knabe war, Rettet' ein Gott mich oft Vom Geschrei und der Rute der Menschen, Da spielt ich sicher und gut Mit den Blumen des Hains, Und die Lüftchen des Himmels Spielten mit mir. Und wie du das Herz Der Pflanzen erfreust, Wenn sie entgegen dir Die zarten Arme strecken, So hast du mein Herz erfreut, Vater Helios! und, wie Endymion, War ich dein Liebling, Heilige Luna! 180 Gedichte für kinder-Ideen | gedichte für kinder, kinder gedichte, fingerspiele. O all ihr treuen Freundlichen Götter! Dass ihr wüsstet, Wie euch meine Seele geliebt! Zwar damals rief ich noch nicht Euch mit Namen, auch ihr Nanntet mich nie, wie die Menschen sich nennen, Als kennten sie sich.
Doch kannt ich euch besser, Als ich je die Menschen gekannt, Ich verstand die Stille des Äthers Der Menschen Worte verstand ich nie. Mich erzog der Wohllaut Des säuselnden Hains Und lieben lernt ich Unter den Blumen. Im Arme der Götter wuchs ich groß. August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874) Kinderseele Was eine Kinderseele aus jedem Blick verspricht! So reich ist doch an Hoffnung ein ganzer Frühling nicht. Arno Holz (1863-1929) Lied eines Vogels Vor meinem Fenster singt ein Vogel. Still höre ich zu. Mein Herz vergeht, Erinnerung klingt, Abendrot winkt, Dämmerung schwingt. Er singt, was ich als Kind So rein errang, so voll bezwang, So traut durchmaß, so ganz besaß Und dann vergessen! Kinder Gedichte. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~