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Ein Blick in die Normen Die in vielen Auseinandersetzungen immer wiederkehrende »wasserführende Schicht« als Bezugspunkt für die Höhe der Balkontürschwelle heranzuziehen, ist veraltet. Die wasserführende Schicht bezeichnet die Ebene der Bitumenabdichtung. Für die Berechnung der Schwellenhöhe einer Balkontür gilt dagegen »Oberfläche Belag oder Kiesschüttung«. Dies ist im Auszug der Flachdachrichtlinie DIN 18195 im Kapitel 5. 4. 3 erläutert. Die in den Normen immer wieder beschriebene »Aufkantungshöhe« von 150 mm bezeichnet die Mindesthöhe zwischen Oberkante Belag und Wandanschluss, nicht jedoch die Höhe des Anschlusses bei Fenstertüren. Würde bei Fenstertüren diese Mindesthöhe eingehalten werden, ergäben sich zum Teil Schwellenhöhen, die für den Nutzer nicht mehr akzeptabel wären. DIN 1986-100: Balkone und Loggien richtig entwässern | Haustec. Befindet sich auf der Terrasse noch eine Dämmung, sodass dort eine Belaghöhe von 200 mm erreicht wird, ergäbe sich gar eine Schwellenhöhe ca. 400 mm (200 mm + 150 mm + Rahmenhöhe). Das ist bei Balkon- und Terrassentüren weit über der dem Kunden zumutbaren Grenze.
Auch hier ist die Rede davon, dass Türschwellen niederer als 150 mm sein dürfen, sie müssen jedoch von der Abdichtung hinterfahren werden. Erst ab einer Schwellenhöhe von 50 mm und weniger wird in der Richtlinie von Entwässerungsrinnen, Gitterrosten oder Vordächern gesprochen (Kap. 3. 1. 3 Schwellenausbildung). 15 cm hohe Abdichtung oder eine Fassadenentwässerung bei schwellenlosen (Balkon-)Türen. Von der Schweiz lernen Obwohl die Schweizer mit ähnlichen Regenmengen wie wir zu rechnen haben und bei der Schneelast sogar mit deutlich höheren Werten kämpfen, wird die Problematik der Schwellenhöhe bei Balkon- und Terrassentüren mit typisch Schweizer Gelassenheit angegangen. Frei nach dem Motto: »Wer´s mit einer Schwellenhöhe von 60 mm nicht dicht bekommt, der schafft es auch bei 150 mm nicht«, werden in der Schweiz Schwellenhöhen von 60 mm als Normalhöhe angesehen. Wer gar als deutscher Fensterbauer auf schweizer Baustellen eine Schwellenhöhe von 150 mm bauen möchte, wird sowohl vom Architekten, als auch vom Bauabdichter als »spinneter Dütscher« oder »chaibi Schwob« betitelt.
Bei genutzten Dächern werden die Fachregeln durch Regelungen der DIN 18195 ergänzt, bzw. abgegrenzt. Die Entwässerung der genutzten Dachflächen regelt die DIN 1986–100. Diese DIN fordert bei Balkonen mit umlaufender Brüstung nicht nur einen Balkonablauf, sondern auch den Einbau eines Notablaufs, der über einen lichten Durchmesser von 40 mm verfügen muss. Bei biegeweichen Industriedächern wird eine Notentwässerung aufgrund fehlender statischer Sicherheitsreserven gefordert. Die richtige Balkonentwässerung: Alles über Aufbau und Kosten. Bei Balkonen dienen Notentwässerungseinrichtungen in der Regel zum Schutz vor eindringendem und hinterlaufendem Regenwasser. Die Aufgabe sollte nicht unterschätzt werden und kann nur in enger Zusammenarbeit mit dem Gebäudekonstrukteur sowie dem Planer für die Abdichtungen erfolgen. Die Anschlusshöhe der Abdichtung muss nach den Flachdachrichtlinien mindestens 15 cm ab Oberkante des Bodenbelages betragen. Im Türbereich kann sie auf 5 cm reduziert werden, wenn darauf geachtet wird, dass "zu jeder Zeit ein einwandfreier Wasserablauf im Türbereich sichergestellt ist".
Darüber hinaus ist – zusätzlich zum Ablauf – ein Notablauf in der Brüstung vorgeschrieben. Der sollte eine lichte Weite von 40 Millimetern haben. Ist der eigentliche Ablauf nämlich durch Laub oder Dreck verstopft, läuft wenigstens über den Notablauf das Regenwasser ab. Balkone mit offener Brüstung (zum Beispiel Geländer mit Glasfassaden) müssen dagegen keine getrennten Fallleitungen für die Balkon- und Dachentwässerung mehr haben. Das gilt übrigens erst seit 2016. Vorher war es generell verboten, die Balkonentwässerung an bestehende Fallleitungen anzuschließen. Die neue Regelung greift, wenn mindestens 50 Prozent der Brüstung als freier Ablauf dienen, damit der Regen ungehindert abfließen kann. Balkone im Erdgeschoss sind in Sachen Rückstau des Wassers besonders gefährdet. Aus Sicherheitsgründen sieht die Norm vor, diese getrennt an die Regenwassergrundleitung anzuschließen. Soweit zu den grundsätzlichen Bestimmungen. Darüber hinaus regelt die Norm noch die Bemessung vorgehängter Rinnen und Fallleitungen sowie die Berechnung der korrekten Größe von Entwässerungs- und Notentwässerungssystemen.
Eine gute Balkonentwässerung verhindert: Feuchteflecken bei Natursteinen Ausblühungen am Mauerwerk beziehungsweise am Beton Moosbildung Feuchteschäden in der Unterkonstruktion, vor allem Frostschäden Obwohl heutzutage viele Balkonböden mit Flüssigkunststoff versiegelt sind, ist eine Balkonentwässerung allein schon deshalb wichtig, weil ihr den Balkon bei stehendem Wasser einfach nicht nutzen könnt. Oder ihr verletzt euch sogar aufgrund der Rutschgefahr. Vier Möglichkeiten der Balkonentwässerung Um Regenwasser schnell und effektiv vom Balkon abzuleiten, gibt es grundsätzlich vier Methoden: Speier: Die traditionelle Art der Balkonentwässerung. Durch Rohre oder Rinnen direkt an der Traufrinne wird das gesammelte Regenwasser einfach vom Gebäude "weggespien". Das hat den Vorteil, dass das Mauerwerk mit dem Nass nicht in Berührung kommt. Passanten oder Menschen, die unterhalb des Speiers wohnen, finden das aber nicht so gut. Deshalb ist die Entwässerung über einen Speier nur noch ganz selten zu finden, zumal sie auch nicht mehr dem Stand der Technik entspricht.