Kleine Sektflaschen Hochzeit
Die örtlichen Charter hätten klare Vorgaben, wie viel Geld sie "erwirtschaften" müssten. Das sei wie ein Franchise-Unternehmen. Hanebuth spiele in Deutschland eine zentrale Rolle, sagte der Ex-Rocker. So müssten beispielsweise die Kieler Hells Angels wie andere Charter Hanebuth Geld abliefern und dieser wiederum Geld an die Hells Angels in den USA. Der 40 Jahre alte Ex-Rocker muss sich vor dem Kieler Landgericht unter anderem wegen Zuhälterei und schwerer Körperverletzung verantworten. Er schilderte Details, wie die Hells Angels Zwangsprostitution betreiben sollen. Wollten Frauen sich freikaufen, müssten sie 3000 bis 5000 Euro zahlen. Jedes Charter habe eine sogenannte Red Light Group, die eine bestimmte Zahl an Frauen zur Prostitution heranschaffen müsse. In Kiel hätten zehn Mann diese Rotlichtgruppe gebildet. Hells-Angels-Boss Hanebuth von irrer Stalkerin belästigt - Sie präsentierte bereits das Hochzeitskleid im Internet. Wer einen entsprechenden Aufnäher auf seiner Kutte tragen durfte, habe dies als Auszeichnung empfunden. Rigides System mit Strafgeldern Einschüchterung, klare Direktiven und sogar Gewalt bestimmen nach Aussage des Belastungszeugen auch den Umgang der Hells Angels mit ihren Anwälten.
Bannert schickte seinen Herausforderer bereits in der zweiten Runde auf die Bretter.
Es wendete, fuhr an mir vorbei. Warum lebt jemand in so einer Festung? Wohl kaum aus Angst vor Einbrechern. Und jetzt, im Mai, hatte Hanebuth mich reingelassen. Szene: Frank Hanebuth ist Back! - Bikes, Music & More. Von innen lag der zwei Meter hohe, stacheldrahtbewehrte Zaun hinter einer Hecke verborgen. Sonst standen auf dem Grundstück sechzig Jahre alte Kiefern, Kastanien und Trauerweiden. Unter den Fenstern Stiefmütterchen Hanebuth schlenderte die gepflasterte Einfahrt hinauf, vorbei am Brunnen, in dem die Algen die Fische besiegt hatten, zum Haus. Zwei Stockwerke, schwarzes Fachwerk, roter Klinker. Die Fensterläden waren offen, unter den Sprossenfenstern blühten Stiefmütterchen. An der Eingangstür, die ein weißer Blumenkranz zierte, standen ein Weidenkorb mit Rhododendronblüten und zwei steinerne Torwächter, kleine, dicke Monster, die jeden Ankömmling durchdringend musterten. Ein Schildchen grüßte: "Welcome".
Hanebuth wurde am 22. Juni 2015 festgenommen. Rocker könnte Zeugen manipulieren, Beweise vernichten oder vom Tatort fliehen. Hanebuth wurde im Juli 2015 gegen Kaution freigelassen, zwei Jahre nach seiner Festnahme auf Mallorca. Zunächst musste er täglich vor der spanischen Polizei erscheinen. Seit Juli 2016 muss Hanebuth nur noch einmal pro Woche zur Anzeige auf der Polizeiwache erscheinen. Seine langjährige Freundin Anne Sarah Naumann heiratete Hanebuth im Juli 2017 in Bissendorf bei Hannover. Hanebuth eröffnete im Juni vergangenen Jahres eine neue Bar in der Scholvinstraße im Rotlichtviertel von Hannover. Die Staatsanwaltschaft in Spanien hat im Februar 2019 Anklage gegen Hanebuth erhoben. Münden Krieg, Corona und Personalmangel zum Kollaps in der Krankenversorgung?. Ihm droht eine Höchststrafe von 13 Jahren Gefängnis. Außer ihm wurden 45 weitere festgenommen.
Ganz ehrlich, emotional berührt mich die Situation Hanebuths nicht. Doch sehe ich den Fall auch unter völlig anderen Aspekten. Regelmäßig wird in den Medien die verbale Keule gegen 1%er geschwungen. Mord, Raub, illiegale Prostitution, Waffenhandel, etc, sind die Schlagwörter. Ganz oben auf der Agenda steht der Rockerkrieg. Ich behaupte keineswegs, dass es derartige Fälle nicht gibt, aber unter dem Strich muss eindeutig festgestellt werden, dass es zu einer radikalen Schieflage zwischen Medienhetze durch Sensations-Journalismus und dem Anspruch auf sachliche und faktisch korrekte Recherche gekommen ist. Der Fall Christian Wulff ist dafür das beste Beispiel. Was hat man auf den Mann verbal eingeschlagen. Was blieb übrig? Nichts! Freispruch erster Klasse trotz minitiöser Ermittlungen, die teilweise an Peinlichkeit nicht mehr zu steigern waren. Und hier reden wir über einen hochrangigen Politiker und Würdenträger. Selbst heute ist seine Reputation nicht mehr hergestellt, da die mediale Verurteilung schwerer wiegt, als der rechtliche Unschuldsbeweis.