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Der befürchtete Reinfall ist 'Asterix und Latraviata' trotz der Textmängel sicherlich nicht. Besonders nach mehrmaligem Lesen, erschließen sich die Feinheiten der Geschichte. Und immerhin erfreut uns Idefix am Ende des Bandes mit einer kleinen Überraschung, die hier natürlich nicht verraten wird - dazu muß man für die Hardcover-Ausgabe, die seit 14. März bei den Buchhändlern oder im Internet geordert werden kann, schon knapp 20 Mark auf Tresen legen. In Anbetracht der Tatsache, daß der nächste Band, wenn überhaupt, bestimmt wieder mindestens fünf Jahre auf sich warten läßt, eine gute Geldanlage. Trotz des Opferganges um dem Gott des Zeitgeistes zu würdigen, ist es der beste Asterix-Band der vergangenen 14 Jahre...
Bei Umfragen schlossen die beiden letzten Bände stets auf den hintersten Rängen ab. Zu konstruiert erschien die Story (Fahrt nach Atlantis in "Kreuzfahrt" und der versteinerte Obelix) oder zu einsilbig gezeichnet die Figuren in "Maestria". Die Texte, und darin waren sich nicht nur Fachleute einig, fanden nicht mehr zu dem hintergründigen Witz wie zu den Lebzeiten von René Goscinny, dem 1977 verstorbenen Texter der Bände 1 bis 24. Im neuen Band sollte alles wieder besser werden. Hier treffen wir auf die Mütter von Asterix und Obelix, die ihre Kinder zum Geburtstag besuchen und die beiden endlich unter die Haube bringen wollen. Währenddessen versucht Pompejus an ein kostbares römisches Schwert zu gelangen, das Asterix zu seinem Geburtstag erhielt. Zu diesem Zweck wird die Tragödin Latraviata als Falbala verkleidet in das gallische Dorf eingeschleust, um Asterix und Obelix den Kopf zu verdrehen. Außerdem gibt es in diesem Album ein Wiedersehen mit Tragicomix und dem stets betrunkenen Ex-Legionär Keinentschlus aus "Das Geschenk Cäsars".
Allerdings wird Asterix dadurch verrückt, worauf er wiederum Obelix verprügelt. Anschließend küsst er das Falbala-Double ab, rast danach übers Meer, stößt heftig gegen einen Felsen und bleibt bewusstlos liegen. Inzwischen schleicht sich Idefix mit einer Hündin davon. Asterix wacht – wieder zur Besinnung gekommen – auf dem Felsen auf, als die Flut steigt. Glücklicherweise wird er von einem Delfin gerettet. Nachdem er in der Hütte von Miraculix wieder zu Kräften gekommen ist, versöhnt er sich mit Obelix. Zur gleichen Zeit merkt die echte Falbala in Condate, dass in das Haus der Väter Astronomix und Obelodalix eingebrochen wurde und macht sich mit ihrem Mann zum Dorf auf. Währenddessen wollen Latraviata und Visacardus nach Condate zurückkehren. Asterix und Obelix fragen sie, ob sie mitkommen könnten. Obelix fällt seine Abreise schwer, da er Idefix nicht finden kann. Auf dem Weg sehen sie, wie sich im Bürgerkrieg zwei römische Spähtrupps bekämpfen: Eine von ihnen gehört Cäsar, die andere ist Pompejus unterstellt.
Asterix und Obelix nutzen die Gunst und prügeln beide Spähtrupps nieder. Diese Gelegenheit nehmen wiederum Latraviata und Visacardus wahr, um sich davonzuschleichen. Allerdings kommen sie nicht weit, da sie mitten auf dem Weg der echten Falbala und Tragicomix begegnen. Daraufhin streiten sich Mann gegen Mann und Frau gegen Frau, wobei die echte Falbala bemerkt, dass ihr Double eine Perücke trägt. Dieses gibt schließlich zu, dass sie Latraviata ist. Visacardus versucht zu fliehen, wird jedoch von Obelix' Hinkelstein aufgehalten. Asterix und Obelix erfahren dann, dass ihre Väter im Gefängnis sind. Nachdem die Helden ihre Väter befreit und Bonusmalus nebst seiner Wachen niedergeschlagen haben, kommt Cäsar vorbeigeritten. Asterix liefert diesem Bonusmalus aus und Obelix übergibt ihm Pompejus. Als Belohnung gibt Cäsar Asterix eine Statue seiner selbst in Gold. Dieser gibt sie jedoch an Latraviata weiter, da er meint, dass sie den "goldenen Cäsar" eher verdient habe. Am Schluss der Erzählung bauen die Väter von Asterix und Obelix mit diesen und Tragicomix ihren Laden wieder auf und Asterix und Obelix kehren zurück in das Dorf, wo ein Fest der Rückkehr gefeiert wird.