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Autoren Illustrator Anke Kuhl Verlag Beltz und Gelberg Anspruch 5 von 5 Humor 3 von 5 Lesespaß Schreibstil Spannung Bei Amazon ansehen Zusammenfassung zu "Das schaurige Haus" Weil sein Vater dort einen Job gefunden hat, zieht Hendrik zusammen mit seinen Eltern und seinem kleinen Bruder Eddi in ein Dorf im Allgäu. Die Familie kommt aus Sachsen und fällt damit schon durch ihre Sprache im Dorf auf. Das Haus, in das sie ziehen, ist teilmöbliert und scheint von einem düsteren Geheimnis umgeben zu sein. Schon bald beginnt Eddi zu schlafwandeln und im Schlaf mit Kreide Nacktschnecken an Wände und verschiedene andere Stellen im Haus zu zeichnen. Hendrik hat unterdessen mit den Schülern des Dorfes zu kämpfen, die sich über ihn und seinen Dialekt lustig machen. Besonders ein Junge namens Chris hat es auf ihn abgesehen und schreckt auch nicht davor zurück, seine Schulsachen zu beschmutzen. Nur Ida und Fritz freunden sich mit Hendrik an. Bald erfährt er den Grund für den schlechten Ruf ihres Hauses: Im "Spukhaus" wurden vor einigen Jahren zwei Jungen ermordet.
/6. Schulstufe). "Das schaurige Haus" im Unterricht von Anna-Lena Wiederhold 32 Seiten Beltz Verlag 8, 20 € Auf der Homepage des Verlags nach Registrierung kostenlos als zum Downloaden - hier Cover des Unterrichtsmaterials © Bild: 2013 Beltz-Verlag Weinheim und Basel Jederzeit und überall top-informiert Uneingeschränkten Zugang zu allen digitalen Inhalten von KURIER sichern: Plus Inhalte, ePaper, Online-Magazine und mehr. Jetzt KURIER Digital-Abo testen.
Obwohl die Gegend wunderschön ist, stellt sich die Eingewöhnung als eine Herausforderung dar. Während Eddi, der vierjährige Bruder des Ich-Erzählers Hendrik (11-12 Jahre), in einen wahren Schneckenbegeisterungstaumel gerät – am Nachmittag des vierten Tages findet er 346 Nacktschnecken -, ist die Mutter frustriert und der Erzähler macht sich Sorgen über die Integrationsmöglichkeiten. Nicht nur die Sprache erschwert das Zwischenmenschliche, sondern auch die distanzierten und meist unhöflichen Dorfbewohner: "Grüß Gott", sagte Mama. Der Gruß klang bizarr aus ihrem Mund. Papa hatte uns eingeschärft, hier immer Grüß Gott zu sagen. Das sei sehr wichtig. "Griaß Gott", antwortete die Nachbarin. "Griaß Gott", entgegnete Eddi nahezu akzentfrei. Mama streckte Frau Seelos die Hand entgegen. Die reagierte nicht. "Ich möchte mich vorstellen", sagte Mama etwas verlegen und zog die Hand zurück. … "Wir sind die neuen Nachbarn. " "Ja", sagte die Frau, sonst nichts. Martina Wildner, Das schaurige Haus. Beltz & Gelberg, Weinheim 2013, S. 25 Hinzukommt noch, dass das neue Haus neben einem kleinen Friedhof samt Kirche liegt, Hendrik von einem Dorffiesling namens Chris gemobbt wird und der kleine Eddi plötzlich schlafwandelt.
Dazu gestaltet Julia Koschitz wiederum ihre Mutter-Figur natürlich und modern und deutlich abseits der in Kinderfilmen häufig zu sehenden überzogenen und dümmlich wirkenden Erwachsenenfiguren. Der Schluss des Films hat die Jury nicht vollends überzeugt, insbesondere der Rhythmus in Bezug zum Rest des Films wirkt etwas hastig, auch die zuvor gezeigte erzählerische und filmische Präzision scheint nachzulassen. Trotzdem aber ragt der Film dank einer atmosphärisch starken und erzählerisch sicheren Regie- sowie einer runden Produktionsleistung aus dem Gros der Abenteuerfilme für Jugendliche deutlich positiv heraus.
11. 2019 im Rahmen der Münchner Bücherschau im Gasteig und liest aus ihrem neuesten Werk "Dieser verfluchte Baum" vor! Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen
Für sensible Kinder ist dieses Buch vielleicht zu unheimlich – besonders Eddis Schlafwandelei und die ermordeten Kinder könnten für zartbesaitete Leser und Leserinnen schwere Kost sein. Zwar gibt es keine blutrünstigen Schockszenen, doch das permanente Grauen, das der Leser durch den Ich-Erzähler erfährt, ist gruselig genug. Die zweite Haupthandlung erzählt von den Schwierigkeiten, denen Hendrik und seine Familie in der misstrauischen Dorfgemeinschaft begegnen. Hendrik wird gemobbt, die ganze Familie merkt: Sie sind nicht willkommen. Die Autorin sensibilisiert damit für die Probleme, die Neuankömmlinge im engstirnigen Dorfleben meistern müssen, beschönigt nichts und lässt Hendriks Frustation und Verzweilung durch die Wahl des Ich-Erzählers sehr plastisch und realistisch erscheinen. Die Geschichte hält ihre Spannung bis zum Ende aufrecht, es fehlt nicht an Dramatik und das Ende ist kindgerecht gewählt. Der ältere oder erwachsene Leser würde sich hier vielleicht etwas Spektakuläreres wünschen, für die Zielgruppe ist es jedoch angemessen.