Kleine Sektflaschen Hochzeit
Die glückselige Armut ist die Offenheit, in der der Mensch alles von Gott erwartet. Erwartet er alles von Gott, so anerkennt er in aller Demut, dass er vor Gott arm und bedürftig ist: "Ich steh vor Dir mit leeren Händen, Herr". Das ist das Tor zum Empfang seines Trostes und seiner Weisung. Offenbar hat Gott eine Vorliebe für die Niedrigen und die Törichten, diejenigen also, die vor Gott mit leeren Händen stehen und wissen um ihre Angewiesenheit auf ihn. "Das Törichte in der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen, und das Schwache in der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen. " Bei Gott gelten keine Leistungskriterien, sondern ganz andere Maßstäbe. Unsere menschliche Logik zerbricht an der Unfassbarkeit der Logik Gottes. Wir können nicht genug darüber staunen, dass Gott vor den Weisen und den Klugen dieser Welt, die sich ja ihrer Weisheit rühmen und meinen, Ihn finden zu können, sein Heil verbirgt. Stattdessen offenbart er es den Unmündigen, also den Geringgeschätzten, den Ungebildeten, den Unvermögenden, kurz: den Deklassierten.
Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr; fremd wie dein Name sind mir deine Wege. Seit Menschen leben, rufen sie nach Gott; mein Los ist Tod, hast du nicht andern Segen? Bist du der Gott, der Zukunft mir verheißt? Ich möchte glauben, komm du mir entgegen. Von Zweifeln ist mein Leben übermannt, mein Unvermögen hält mich ganz gefangen. Hast du mit Namen mich in deine Hand, in dein Erbarmen fest mich eingeschrieben? Nimmst du mich auf in dein gelobtes Land? Werd ich dich noch mit neuen Augen sehen? Sprich du das Wort, das tröstet und befreit und das mich führt in deinen großen Frieden. Schließ auf das Land, das keine Grenzen kennt, und laß mich unter deinen Kindern leben. Sei du mein täglich Brot, so wahr du lebst. Du bist mein Atem, wenn ich zu dir bete.
58 ( eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). ↑ Psalm 119 des Genfer Psalters (1551) hat nicht nur dieselbe Strophenform, sondern zeigt auch in manchen melodischen Wendungen Verwandtschaft mit Huijbers' Melodie. ↑ Een smekeling, zo kom ik tot uw troon (melodie) ( nl) In:. Abgerufen am 8. Mai 2021. ↑ Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr ( de) In:. Abgerufen am 15. April 2022. ↑ 1. Strophe: ab-cb-db; 2. Strophe: ab-ac-ad; 3. Strophe: ab-cd-ef ↑ Pius Kirchgessner: "Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr" / (Liedtext im alten Gotteslob 621) ( de) Abgerufen am 3. Juli 2019. ↑ Peter Bukowski, Thomas Flügge, Dorothea Monninger, Christine-Ruth Müller, Andreas Marti, Franz Karl Praßl, Ilsabe Seibt (Hrsg. ): Colours of Grace. Gesangbuch der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE). Strube, München 2006, ISBN 3-89912-096-5.
Evangelisches Gesangbuch 382 EG 382:0 Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr Ö 382:1 Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr; fremd wie dein Name sind mir deine Wege. Seit Menschen leben, rufen sie nach Gott; mein Los ist Tod, hast du nicht andern Segen? Bist du der Gott, der Zukunft mir verheißt? Ich möchte glauben, komm mir doch entgegen. 382:2 Von Zweifeln ist mein Leben übermannt, mein Unvermögen hält mich ganz gefangen. Hast du mit Namen mich in deine Hand, in dein Erbarmen fest mich eingeschrieben? Nimmst du mich auf in dein gelobtes Land? Werd ich dich noch mit neuen Augen sehen? 382:3 Sprich du das Wort, das tröstet und befreit und das mich führt in deinen großen Frieden. Schließ auf das Land, das keine Grenzen kennt, und lass mich unter deinen Kindern leben. Sei du mein täglich Brot, so wahr du lebst. Du bist mein Atem, wenn ich zu dir bete.
MIRA 399443 Ich steh vor dir, Schola der Kleinen Kirche Osnabrück, 2009 In dieser Strophe sind zwei Fragen an Gott eingebettet: Hast du nichts anderes für mich als den Tod? Bist du der Gott, der mir Zukunft verspricht? Ja, es gibt Fragen, die ich Gott stellen muss. Vor allem dann, wenn es mir schlecht geht. Und auch Fragen können Gebet sein. In der zweiten Strophe geht es mit den Fragen an Gott weiter: "Hast du mit Namen mich in deine Hand, in dein Erbarmen fest mich eingeschrieben? " So heißt es da etwas lyrisch formuliert. Man könnte die Frage auch einfacher stellen:"Vergisst du mich, Gott? " Wenn Menschen verzweifelt sind, kommen solche Fragen. Mich ermuntert das Kirchenlied dazu, dass ich meine Fragen vor Gott nicht runterschlucke. Im Gegenteil: Ich kann Gott alles, was mich bewegt an den Kopf werfen. So wie Hiob aus dem Alten Testament. Er durchlebt die größte Krise seines Lebens und er beschwert sich bei Gott. Er klagt und fragt ohne Ende. In der Bibel heißt es schließlich, dass Gott dieses endlose Klagen und Fragen akzeptiert.
Sei du mein täglich Brot, so wahr du lebst. Du bist mein Atem, wenn ich zu dir bete. Ein Lied, in dem es für den Beter oder die Beterin um alles geht: Das Gefühl, Gott fremd geworden zu sein. Und das Vertrauen auf Gott rinnt wie Sand durch die Finger. Mir ist heute die letzte Strophe am nächsten: "Sprich du das Wort, das tröstet und befreit. Und das mich führt in deinen großen Frieden. " Diese Worte erinnern mich an eine Situation im Johannesevangelium. Da ist Jesus schon eine ganze Zeit lang unterwegs. Er predigt und heilt und lindert Not – und macht sich dabei nicht nur Freunde. Seine Worte sind oft auch scharfzüngig, provokant und manchmal unverständlich. Nach und nach kehren sich Menschen von ihm ab. Auch manche Jüngerinnen und Jüngern. Da wendet sich Jesus an seine übrigen Jünger und fragt: "Was ist mit euch – Wollt ihr mich auch verlassen? " Manchmal fühlt es sich auch für mich an, als wäre Gehen der einfachere Weg. Wenn ich mich frage, wo Gottes Bewahrung und sein Segen ist. Warum er nicht seine Flügel über uns breitet, wenn die Dämme in Süddeutschland brechen.
In den Fluten und an den Krankenbetten. In der Einsamkeit und in der Trauer. Auch durch den Tod. Worte wie Brot. Wie Wegzehrung auf unseren manchmal so steinigen Lebenswegen. Ich weiß nicht, warum alles geschieht. Ich halte es Gott klagend hin. Und ich ahne: Er hält mich auch dann. Und er wird halten, was er versprochen hat. Amen. Gebet: Gott, wir sind erschüttert von den Bildern und Nachrichten der Flutkatastrophe. Wir legen dir die Opfer ans Herz und in die Hände. Die Menschen, die alles verloren haben und vor Trümmern stehen. Wir halten dir die Verzweiflung hin, die Trauer um die Toten, die Angst um die Vermissten. Die Erschöpfung der Hilfskräfte. Wir bitten dich um Trost. Wir bitten dich um Hoffnung und Rettung. Gott wir bitten dich für alle, die mit leeren Händen vor dir stehen. Komm du ihnen entgegen. Fülle ihre Hände mit Glaube, Liebe und Hoffnung. Segne sie. Und mit Jesus beten wir: Vater unser im Himmel… Segen: + Gott segne dich und Gott behüte dich. Gott lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.