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D er Film ist ein Roadtrip mit viel Herz und einem Hauch von schwarzem Humor, umweht von den Gedanken großer Philosophen und alles erdacht, inszeniert und gespielt von zwei Freunden – Alexandre Jollien und Bernard Campan. Ihre Helden sind zwei Männer, die prinzipiell nichts miteinander zu tun haben. Igor – Fahrradkurier für Biogemüse – wird viel zu oft aufgrund seiner körperlichen Behinderung unterschätzt und hat sich vor der Einsamkeit zu Sokrates und Spinoza gerettet. Der Bestattungsunternehmer Louis ist Ende 50 und hat für die Firma sein Privatleben geopfert. Aus der Konstellation "Arbeitstier trifft Lebenskünstler" entwickelt sich nicht nur ein vergnügliches Buddy-Feelgood-Road-Movie, sondern vor allem eine humorvolle Abrechnung mit Zwängen, Abhängigkeiten, Intoleranz und Klischees. Von einer skala von 1 bis 10 jours. Als er Igor auf seinem Fahrrad anfährt, ist ihm das doppelt peinlich: zum einen wegen seiner Unachtsamkeit, zum anderen, weil er offensichtlich einen Menschen mit Behinderung verletzt hat. Ein Unfall mit überraschenden Folgen, denn Igor hat sich in den Kopf gesetzt, dass Louis ein perfekter neuer Freund für ihn wäre … und Igor kann sehr hartnäckig sein.
Dazu war mir der Ausschnitt ihres Lebens einfach zu kurz und ich hatte zu wenig Zeit und zu wenige Informationen. Auch die Nebencharaktere hätte ich wirklich interessant gefunden. Sie geben uns einen kleinen Einblick in weitere psychische Erkrankungen, aber auch sie werden leider nur kurz angerissen, ohne dass sie wirklich Tiefgang bekommen. Ich hätte auch sie gerne näher kennengelernt, denn jeder hat eine sehr spannende Geschichte, die es wert ist erzählt zu werden. Dieses Buch ist aber auf jeden Fall nichts für schwache Nerven, denn als Leser wird man Zeuge von Selbstverletzung, von Suizidversuchen, von Mobbing, von Verzweiflung und scheinbar ausweglosen Situationen. Das ist teilweise wirklich heftig und nicht leicht wegzustecken. Glück auf einer Skala von 1 bis 10. Doch ich finde es sehr gut, dass dieses Buch so authentisch ist und auch vor erschreckenden Szenen nicht zurückschreckt. Nur so bekommt man einen ehrlichen Einblick, der vielleicht im ersten Moment schockiert, aber wenn man es erst einmal hat sacken lassen, dann bringt man irgendwann mehr Verständnis für andere auf und nimmt sich vor auch einmal genauer hinzusehen.