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Die Luft riecht schon… Die Luft riecht schon jetzt nach frühlingsfrischer Erde, der Schäfer treibt behutsam über die grünenden Felder seine Herde. Es ist zwar kalendermäßig noch Winter, jedoch es wird immer wärmer und gelinder, Ski- und Schlittenfahren fällt für immer aus, und trotzdem eilen alle vor das Haus! Zum lustigen Schneemann bauen fehlt überhaupt der nötige Schnee, das schmerzt allen, allen Kindern, und bereitet ihnen großes Weh. Nur in den fantasiereichen Träumen gibt es noch Frost, Schnee und Eis, ist denn der Winter schon ein alter, schwacher Tattergreis? © Jürgen Gefällt mir! 2 Lesern gefällt dieser Text. Angélique Duvier Jens Lucka Kommentare zu "Die Luft riecht schon... " Es sind noch keine Kommentare vorhanden Kommentar schreiben zu "Die Luft riecht schon... " Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.
Russia is waging a disgraceful war on Ukraine. Stand With Ukraine! Deutsch Die Luft riecht schon nach Schnee ✕ Die Luft riecht schon nach Schnee, mein Geliebter Trägt langes Haar, ach der Winter, der Winter der uns Eng zusammenwirft steht vor der Tür, kommt Mit dem Windhundgespann. Eisblumen Streut er ans Fenster, die Kohlen glühen im Herd, und Du Schönster Schneeweißer legst mir deinen Kopf in den Schoß Ich sage das ist Der Schlitten der nicht mehr hält, Schnee fällt uns Mitten ins Herz, er glüht Auf den Aschekübeln im Hof Darling flüstert die Amsel Music Tales Read about music throughout history
Interpretation zu: Kirschs "Die Luft riecht schon nach Schnee" HORST BIENEK: LIEBE UND SCHNEE Es heißt, es werden wieder Liebesgedichte geschrieben, man findet neuerdings sogar Versbücher, die mutig das Wort Liebe im Titel tragen; ja, und es erscheinen Anthologien, die ungeniert »Liebesgedichte aus unserer Zeit« versammeln. Doch ich glaube, das alles täuscht. Wahrhaftige Gedichte der Liebe werden kaum noch verfasst - und schon gar nicht von Männern. Die Handvoll überzeugender Liebesgedichte, die in den letzten zehn, zwanzig Jahren in deutscher Sprache geschrieben wurde, stammt von Frauen, von Marie Luise Kaschnitz, von Ingeborg Bachmann, von Rose Ausländer, von Sarah Kirsch. Genau besehen, ist das nebenstehende Gedicht ein Gedicht des Abschieds von der Liebe, auch wenn im Titel und in der gleichlautendem ersten Zeile eine Erwartung verkündet wird. Es spricht von der Zeit der schienen Täuschung. Denn wenn die Luft nach Schnee riecht, ist der Sommer vergangen, die hohe Zeit der Liebe, der Begierden, der Ekstasen, wie es einst aus den alten Versen klang.
Das geflüsterte "Darling" ist nur eine Formel des Abschieds. "Die Luft riecht schon nach Schnee", 1967 im Band Rückenwind erstmals veröffentlicht, ist eins der schönsten Liebesgedichte Sarah Kirschs. Völlig zu Recht erhob Marcel Reich-Ranicki die Dichterin 1980 als "der Droste jüngere Schwester" in den literarischen Adelsstand. Michael Braun, Deutschlandfunk-Lyrikkalender 2007, Verlag Das Wunderhorn, 2006
Alternierendes Metrum Quiz Überprüfen Sie, ob in den folgenden Versen Jamben oder Trochäen alternieren. Zusatzfrage: Wie viele Hebungen kommen vor?
Archiv Die bedeutende Dichterin Sarah Kirsch ist tot - sie starb am 5. Mai, wie erst jetzt bekannt wurde. Die 1977 von der DDR in die Bundesrepublik übergesiedelte Autorin sei für viele Lyriker im Osten eine Brücke gewesen, erinnert sich der Dresdener Dichter Thomas Rosenlöcher. Beatrix Novy: Sarah Kirsch war eine der berühmtesten Stimmen der Gegenwartslyrik. 1935 im Südharz geboren, zur Forstarbeiterin und Biologin ausgebildet, später Schriftstellerin, 1977 verließ sie die DDR. Sie ist, wie heute erst bekannt wurde, schon vor über zwei Wochen gestorben. Über Sarah Kirsch habe ich mit ihrem jüngeren Kollegen, dem in Dresden geborenen Lyriker Thomas Rosenlöcher gesprochen, und ich habe ihn erst gefragt, wie er sich dieses stille Davongehen erklärt. Thomas Rosenlöcher: Ja, ich bin selber darüber erschüttert, weil ich es eben erst höre. Ich dachte, das wäre heute geschehen, aber es ist nun schon lange her und das scheint mir schon bezeichnend zu sein, dass sie in den letzten fast zehn Jahren, schätze ich, oder acht Jahren sehr zurückgezogen offenbar gelebt hat.
Montag, 09. Dezember 2013, 08:45 Uhr Mit der Titelzeile beginnt eines der zum Klassiker gewordenen Gedichte der Lyrikerin Sarah Kirsch. Die Mitglieder des nach ihr benannten Vereins lassen das Jahr am kommenden Samstag mit einer Veranstaltung "Für Sarah Kirsch" ausklingen, die am 5. Mai 2013 gestorben ist... Der Beginn ist dieses Mal erst um 19. 30 Uhr. Das Programm erklang bereits als Reverenz für sie nach ihrem Tode in Berlin, in Weimar, in Halle, wohin man uns eingeladen hatte. Gedichtautograph (Foto: Archiv Kneffel) Bei der Deutschen Verlags-Anstalt in München wird im Mai des kommenden Jahres aus ihrem Nachlass ein Band erscheinen, den ihr Sohn Moritz zum Druck weiterreichte. Er enthält, einem Tagebuch ähnelnd, Tagesnotizen und heißt "Juninovember". So sind im Titel die Monate des Jahres 2003 benannt, die dargestellt werden. Vom Einband leuchtet ein Aquarell von ihr. Der Verlag der Kirsch kündigt an, dass "in den Notaten die archaische Kraft der Natur aufblitzt, der Rauhreif und der dichte Nebel des Nordens, die Unterhaltung des Rotkehlchens an der Futterstelle Immer wieder werden auch gesellschaftliche und politische Fragen kommentiert.