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Verdener Jazz und Blues Tage e. V. Titel Ort Datum Preis
Startseite Lokales Landkreis Verden Verden Erstellt: 22. 09. 2014 Aktualisiert: 22. 2014, 15:04 Uhr Kommentare Teilen Freude über die Freikarte: Ernst Schirmer mit Wilhelm Krikcziokat. © Arne von Brill Verden - Schon beim Sortieren der nummerierten Vorverkaufskarten für die Kneipennacht der Verdener Jazz- und Blues-Tage wird eine Karte sofort zur Seite gelegt. Die Karte mit der Nummer "0001" ist seit Jahren im Vorverkauf für Ernst Schirmer reserviert. Schirmer ist der wohl älteste Teilnehmer, der sich wieder darauf freut, das Ticket am Sonnabend, 27. September, gegen ein Besucher-Armband einzulösen und die Tour durch Verdens Jazz- und Bluesszene mitzumachen. Der 93-jährige Verdener ist vielen auch bekannt als "Disco-Opa". In diesem Jahr nahm er die Übergabe der Eintrittskarte zum Anlass, auf seinen Balkon einzuladen, um mit Wilhelm Krikcziokat vom Verein Jazz- und Blues-Tage und Arne von Brill, bekannt auch als Fotograf der "Verdener Gesichter", bei Mineralwasser und Keksen über Jazz und Blues, Verden, das Alter, die Liebe, Freundschaften und vieles mehr zu plaudern.
Wenn Gitarren und Pianos am Sonnabend in der Verdener Innenstadt erklingen, bleiben die Fußgänger stehen und lauschen: Sie wippen zum Rhythmus, den die Musiker vorgeben – zumindest taten sie das in den vergangenen Jahren bei den Jazz-und-Blues-Tagen in Verden. Bereits heute Abend eröffnet Deutschlands wohl erfolgreichster Jazzmusiker Till Brönner – immerhin stehen auf seinem Kaminsims fünf Echos – das Musikfest mit einem Konzert in der Stadthalle. Dem Konzert des Star-Trompeters folgen am morgigen Sonnabend bereits um 10. 30 Uhr fünf weitere Auftritte von Jazz- und Bluesmusikern in Verdens Innenstadt. An fünf Orten spielen Bands rund drei Stunden eigene Jazz- und Blueswerke sowie Covers und Interpretationen von Klassikern. An der Ecke Herrlichkeit/Große Straße spielen Steve und Gerard Harfe, Gitarre und Percussion und singen dazu eigene Songs aber auch Stücke von den Eagles und den Kinks. Am Lugenstein tritt das Niels von der Leyen Trio auf. Der Pianist und Kopf der Gruppe unterhält sein Publikum mit Blues and Boogie.
Was bedeuten die Ausfälle finanziell für den Verein? Droht der Wegfall von Zuschüssen, wenn nichts stattfindet? Die öffentlichen Zuschüsse und auch einige Sponsorengelder sind sehr streng an die durchgeführten Veranstaltungen gekoppelt. Sollten ab September doch noch unsere geplanten Konzerte stattfinden, erhalten wir zumindest noch Teilbeträge. Unsere ehrenamtliche Vereinsarbeit wird natürlich zukunftsorientiert, unabhängig von Zuschüssen und Sponsoring, zurzeit sehr aktiv betrieben. Wir stehen finanziell zufriedenstellend da. Das wurde auch in der jüngsten Jahreshauptversammlung deutlich. Wenn es irgendwie geht, wollen wir schließlich das kulturelle Leben in und um Verden wieder nach vorn bringen und maßgeblich bereichern. Lesen Sie auch: Unseren Live-Ticker zur Corona-Krise um Landkreis Verden Gibt es schon Überlegungen zu einem alternativen Musikgenuss, zum Beispiel durch Wohnzimmer-Konzerte oder ähnliches? Technisch ist ja einiges möglich. Tatsächlich sind derartige Überlegungen speziell von unseren Technikern im Gange.
Ein Video des Treffens gibt es auf Facebook oder Youtube. Zur Überraschung der beiden Überbringer holte Ernst gleich nach der Begrüßung seine Mundharmonika hervor, um ihnen Stücke vorzuspielen, mit denen er abends des Öfteren seine Nachbarn erfreut, und verbreitete somit auch eine musikalische Stimmung bei seinen Gästen. Ernst Schirmer akzeptiert sein Alter und weiß, dass sein Körper nicht mehr alles wie noch vor Jahren mitmacht. Doch in Geist und Seele fühlt er sich noch jung genug, um auch in diesem Jahr die Jazz- und Bluesnacht zu besuchen. Mit "Ich werde 120 und hoffe, dass ich dann auch noch dabei bin", verabschiedete er sich bei seinen Besuchern und bemerkte, er müsse aber auch noch zu "Verden tanzt" in die Stadthalle. Ganz nach dem Motto: "Wer ruht, der rostet. " Für diejenigen, die dem Ehrengast bei der Kneipennacht begegnen möchten, aber auch für alle anderen besteht die Möglichkeit, sich Karten für zwölf Euro im Vorverkauf zu besorgen. Tickets gibt es bei der Verdener Aller-Zeitung.