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Alles das ist versteckt unter dem Mäntelchen der Berieselung durch Medien. Eine Studie aus dem Jahr 2009 über die Mediennutzung von Neuntklässlern in Deutschland von Diplom-Psychologen PD Dr. Florian Rehbein zeigt folgende Ergebnisse. Der Medienkonsum liegt bei erschreckenden 7, 37 Stunden täglich ohne die Nutzung von Handys und MP3 Playern mitgerechnet. Die Neuntklässlerinnen bringen es auf 6, 50 Stunden am Tag. Wenn wir jetzt noch den aktuellen Schrei nach Digitalisierung im Unterricht lauschen, so fangen unsere grauen Zellen, sofern sie noch mobil sind, an zu rotieren. Ich habe vor einigen Tagen ein Bild einer Dorfschule aus dem Jahr 1950 angesehen. Social Media: Wie beeinflussen soziale Netzwerke unseren Alltag? | ANTENNE BAYERN. Dort wurden Kinder im Alter von 5-12 Jahren zusammen unterrichtet. Sie sitzen altersgemäß in Gruppen zusammen und lernen miteinander und voneinander. Die zentrale Figur ist die Lehrerin, die sich engagiert um jede einzelne Gruppe und jeden einzelnen Schüler kümmert. Und wie sieht ein Schulalltag heute aus. Früher haben die Schüler sich in der Bibliothek getroffen, um ihre Referate mit Büchern vorzubereiten.
So soll die Informationsflut endlich wirksam bekämpft werden. Einmal wird die Kommunikation der Nutzer also blockiert, und einmal automatisiert. In jedem Fall aber wird sie bevormundet. Technologie ersetzt das Gespräch von Angesicht zu Angesicht "Wir werden von unserer Technologie stumm geschaltet", schreibt die Soziologin und Buchautorin Sherry Turkle, "und in gewisser Weise vom Sprechen geheilt. " Es gebe zu viele Bildschirme und zu wenig Blickkontakt. Welchen Einfluss haben digitale Medien auf das Kommunikationsverhalten?. Zu viel Elektronik lässt die menschlichste aller Kommunikationsformen, nämlich das Gespräch von Angesicht zu Angesicht, langsam aber sicher erodieren. Und so auch Fähigkeit der Menschen, sich in ihr Gegenüber einzufühlen. In ihrem neuen Buch "Reclaiming Conversation: The Power of Talk in a Digital Age" teilt Turkle in alle Richtungen aus. Gegen Jugendliche, die durch den steten Informationsstrom verlernt hätten, allein zu sein und genauso gegen deren Eltern, die den Kampf gegen Handys am Esstisch längst aufgegeben haben. Es ist gar nicht mal so leicht, ihr zu widersprechen.
Beim Aufbau einer Identität im Netz können soziale Netzwerke eine große Unterstützung sein. Allerdings sollte dabei auf Authentizität geachtet werden, da nur ein glaubwürdiger Auftritt von den Nutzern beachtet wird. Die Online-Identität sollte deshalb dem Image des Unternehmens entsprechen, wobei Einheitlichkeit für einen hohen Wiedererkennungswert sorgt.
"Aber wir integrieren unsere mobilen Geräte in diese Alltagskommunikation. Die Leute reden immer noch miteinander, aber völlig selbstverständlich schauen sie zwischendurch auch auf ihre Smartphones. " Unsere mobilen Begleiter verändern unsere Alltagsgespräche sogar. In der Vergangenheit liegende Unterhaltungen, die auf Facebook oder in Form von SMS geführt wurden, können dem aktuellen Gesprächspartner im Original gezeigt werden. Das heißt sie müssen nicht mehr rein verbal rekonstruiert werden, sondern das Smartphone fungiert nicht selten als "Datenspeicher", der es ermöglicht, dass vergangene Gespräche im Nachhinein in die Situation "eingespeist" werden können. Dies verändert das Gesprächsverhalten grundlegend. Ob sich damit zum Beispiel auch die soziale Funktion von Gesprächen ändert, wird erst vor dem Hintergrund einer umfassenderen Datenanalyse zu beantworten sein. Um weitere Aussagen über den Einfluss sozialer Medien auf die Alltagskommunikation treffen zu können, untersucht das Team von Professorin Keppler derzeit vor allem Alltagsgespräche, wie sie an öffentlich zugänglichen Orten wie Cafés, S-Bahnen oder Haltestellen stattfinden.