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22. 11. 2016 Auf Einladung der Initiativgruppe Inklusion und der Gemeinde Süderbrarup kamen rund 100 Zuhörer zum Vortragsabend ins Bürgerhaus. Otto herz abc der guten schulen. Otto Herz (Reformpädagoge, Psychologe und Autor) referierte sehr lebendig und eindrucksvoll über Inklusion und das ABC der guten Schule. Zahlreiche Mitarbeiter unserer drei Grundschulen nahmen viele Ideen und Impulse für die Entwicklung der neuen Grundschule mit.
"Für die Lebensgestaltung ist das überaus bedeutsam, weil Haltungen, in denen etwas geschieht, wichtiger sind als die Handlung selbst. Nur ist dieses Denken niemandem in die Wiege gelegt, es hängt vom familiären Umfeld ab, speziell im zarten Alter zwischen drei und sechs Jahren", erklärt Herz. Womit er nicht sagen möchte, dass das Rennen danach gelaufen sei. "Alles was gelernt ist, lässt sich auch umlernen. " Für Herz heißt das auch: Menschen, die die Erfahrung machen, dass in schwierigen Situationen der Zusammenhalt funktioniert, wird nichts unlösbar erscheinen. Fürs Fachpublikum formuliert er das so: "Profis wenden sich Menschen zu, wenn sie Hilfe brauchen. Nicht-Profis werfen diese Menschen raus. " Als ureigenste Aufgabe professioneller Pädagogen und Bildungs- oder Betreuungseinrichtungen bezeichnet er es, das Gelingen zu organisieren — und nicht das Misslingen zu dokumentieren, wie es unser Schulsystem tue. Dafür erntet Herz Szenenapplaus. Das A-B-C der guten Schule 2 - Otto Herz. Ausgehend von der "Töpfchenpädagogik" der früheren DDR, die Dreijährige Tag für Tag zur gleichen Zeit aufs Töpfchen zwang, über Schulreifetest und Separierung bereits der Zehnjährigen auf verschiedene Schularten in unserer Republik fordert der erklärte Befürworter der Gesamtschule ("die Schule ohne Aussonderung, die Schule für die Gesamtheit") einen grundlegenden Wandel in der Bildungspolitik.
So kommt es, dass dann die subjektiven Empfindungen in Übereinstimmung mit vielen objektiven Befunden zu den Schlag-Zeilen führen: "Die Schule macht die Kinder krank! " "Die Schule macht die Eltern krank! " "Die Schule macht die Lehrer krank! " Summarum: "Die Schule ist krank! " Eine kranke Institution in einer kranken Gesellschaft. Klar, dass sich Debatten führen lassen, ob und ggfs. wie viel falsche Generalisierung in diesen Sätzen steckt, wie sehr – und in welchem Interesse – sich Sensationslust plakative Wirkung sucht. Otto herz abc der guten schule. Wie kommt es zur – holistisch verstandenen – GESUNDUNG unseres Lebens: auch dank und durch die Schule? Die Frage: "Geht es mir, geht es Dir und geht es uns gemeinsam – hier und anderswo – zumindest im Prinzip, zumindest im Grundsatz, zumindest überwiegend: GUT? " (und warum ggfs. nicht??? ) Diese Frage ist für alle Schul-Entwicklung die entscheidende, sie ist die allumfassende Ausgangs- und Ziel-Frage, auf die das Denken und Handeln ausgerichtet sein soll(te). Die Suche nach je geeigneten, nach je passenden Antworten für die Vielfalt der Individualitäten, die mit Schule zu tun haben und die als WIR insgesamt die Schule konstituieren, diese Suche ist die entscheidende Schul-Arbeit.