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Einzelgespräche könnten Konkurrenz und Misstrauen schüren. Wird so der Erbstreit nicht nur vorverlegt? Was im Testament geschrieben steht, ist unabänderbar. Selbst wenn mittels eines Gerichtsprozesses Änderungen erreicht würden, sind die hinterbliebenen Familienmitglieder spätestens dann heillos zerstritten. Unterhaltspflicht der Eltern – wenn nicht alle Kinder gleich behandelt werden | geldblog.ch. Das Thema Erben bietet die Chance, einen lang anhaltenden, ungelösten Familienkonflikt anzugehen und aufzulösen. Da es um eines der sensibelsten Familienthemen geht, kann eine professionelle Moderation der Gespräche vor ungewollten gegenseitigen Verletzungen schützen. Eine Mediation garantiert auch eher, dass trotz unterschiedlicher Vorstellungen eine Lösung erzielt wird, mit der alle Familienmitglieder gut weiterleben können. Gibt es einen guten Zeitpunkt für ein solches Gespräch? Je eher solche Familienkonferenzen stattfinden, desto weniger sind Alterserscheinungen und Gesundheitsbeeinträchtigungen zu befürchten. Sowohl Eltern als auch ihre Erben können sich so rechtzeitig auf die erzielten Ergebnisse einstellen.
Erhalten Geschwistern unterschiedliche finanzielle Unterstützung bei der Verwirklichung ihrer Lebensziele, so wird das für sie ausgegeben Geld zum Gradmesser für viel mehr. Derjenige, der nicht unterstütz wird, fühlt sich nicht ernst genommen, zurückgesetzt, ungerecht behandelt, ungeliebt. Was will ich mit meiner Geschichte sagen? Wie weit hier eine Ausgleichspflicht besteht werden dereinst die Gerichte entscheiden. Darum geht es mir aber gar nicht. Das Wohl eines Kindes kann kaum daran gemessen werden, wie viel Geld die Eltern im Rahmen der gesetzlichen Unterstützungspflicht aufwenden. Viele Eltern sind finanziell gar nicht in der Lage, ihren Sprösslingen jeden Wunsch zu erfüllen und ihre Kinder sind deswegen nicht weniger glücklich. Sich selber etwas erschaffen zu müssen fördert das Selbstvertrauen. Selber etwas erreicht zu haben macht zufrieden. Es geht auch nicht darum, Geschwister "gleich zu machen". Totale finanzielle Ungleichbehandlung von erbberechtigten Geschwistern... was tun? (Erbe, Haus, Grundstück). Jedes Kind ist anders und hat andere Bedürfnisse. Vielleicht will ein Kind gar nicht studieren, auch wenn es die Voraussetzungen dazu hätte.
Ich sehe es als Aufgabe von Familie an, Ausbildung und Entwicklung der Kinder bestmöglich zu fördern. Bei dem einen ist es teurer, bei dem anderen günstiger. Solange die emotionale Zuwendung stimmt, dürfte es keine finanziellen Probleme geben. Und wenn, stehe ich auf dem Standpunkt, dass jedes Elternteil noch selbst über sein Konto entscheiden darf. Die Vorstellung einer Buchhaltung, welches Kind wieviel kostet, finde ich ehrlich gesagt ganz schrecklich.
Vielleicht ist ein Kind im Gegensatz zu seinen Geschwistern, handwerklich, künstlerisch oder – wie in unserem Fall – auf der sportlichen Ebene besonders begabt. Oder vielleicht ist ein Kind auch einfach weniger begabt als seine Geschwister und deshalb noch lange nicht weniger "wert". Es gibt viel Gelegenheiten, einem Kind, dessen Ausbildung weniger gekostet hat als diejenige seiner Geschwister auch mal unter die Arme zu greifen und damit zu zeigen, dass es gleich viel elterliche Wertschätzung erhält wie sein Bruder, wie seine Schwester. Der Ausgleich beim Erbgang wird dem nicht gerecht. Im besten Fall einigen sich die Geschwister bei der Erbteilung auf einen Ausgleich, oder ein Willensvollstrecker nimmt diesen vor. Im schlechtesten Fall muss das benachteiligte Geschwister klagen. Das schafft allenfalls eine gewisse Genugtuung, Wertschätzung vom verstorbenen Elternteil erhält das Kind dadurch nicht.