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Entertainer über Corona-Pandemie Harald Schmidt ungeimpft? Ein Satz der TV-Legende macht stutzig Donnerstag, 06. 01. 2022 | 08:57 Ist Harald Schmidt etwa ein Impfgegner? Ein Interview, in dem sich die TV-Legende auffällig ausweichend äußert, lässt zumindest stutzig werden. Schon im Sommer hatte er mit einer Aussage gezeigt, dass er das Corona-Thema nicht ganz so ernst nimmt. Harald Schmidts Sendungen waren Kult, fast zwanzig Jahre lang war er das Gesicht der deutschen Late-Night-Show, eine Instanz des Showbusiness. In seinen Sendungen sezierte er das tagesaktuelle Geschehen, es gab nur wenig, was vor Schmidt sicher war. Zu Corona hätte der Entertainer sicherlich einiges zu sagen gehabt, doch seit seinem TV-Aus im Jahr 2014 ist es ruhiger geworden um den 64-Jährigen. Harald Schmidt mit spöttischer Aussage zu Corona-Impfung Umso erstaunlicher, was Schmidt nun in einem Interview mit der " NZZ " zur Pandemie und den aktuellen 2G-Regeln gesagt hat. Denn das Interview fand in der NZZ-Redaktionsvertretung in Berlin statt, weil – so zumindest die Aussage der Interviewer – Schmidt "weder geimpft noch genesen sei" und er deswegen nicht in ein Hotel durfte.
Er brauche auch kein Arbeitszimmer, er schreibe notfalls mitten im Chaos. "Ich hör' ja auch an der Art, wie geschrien wird, ob ich eingreifen muss. " Seine Liebe zur Musik – er ist studierter Kirchenmusiker – hat er auf die Kinder übertragen: Sie spielen Klavier, Cello und Geige. Schmidt erzählte auch über seine eigene Kindheit im schwäbischen Nürtingen. Wie er als 15-Jähriger mit seinen Eltern auf dem Sofa saß und ihnen aus der "Zeit" vorlas: "Der große Bühnenschauspieler Harald Schmidt... " Seine Auftritte beschränkten sich zu dieser Zeit noch auf Parodien des Pfarrers seiner katholischen Heimatgemeinde. "Der Saal johlte. Ich wusste einfach, ich kann Leute zum Lachen bringen. Die Ironie und das Spotten war bei uns der Familienton. " Empfohlener externer Inhalt Facebook Wir benötigen Ihre Zustimmung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Facebook -Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Facebook -Inhalte auf) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Mit aller Mühe zögerte Oliver "King Kalauer" Pocher seine spätpubertäre Phase bis weit über seinen Geburtstag hinaus. Man hoffte, spätestens öffentlich-rechtlich könnte der Flaum dem Pieksen eines Dreitagebarts weichen. Aber der lebendige Beweis für die bremsende Wirkung der Zeugen Jehovas, widersetzte sich pointenarm jeglicher Entwicklung. Der Sekte früh entkommen, verschrieb sich Klein-Oli schnell dem Fäkalhumor, wie man ihn sonst nur von wackeligen Amateurvideos kennt. Gnädig schreibe ich diese provokante Krawallkomik, mal einem späten Protest gegen Spießigkeit im Eltern- und Gotteshaus. Nur mit größtem Aufwand entledigt man sich der Chance, den Sendeplatz mit Harald Schmidt teilen zu dürfen. Das Gör, arm an Teint, blieb allerdings erwartungsgemäß blass. Mit zunehmender Laufzeit, von Schmidt immer mehr kaltgestellt, schien Pochers einzige Berechtigung in verstolperten Parodien zu liegen. Konnte man beim ersten Podolski-Imitat noch sanft schmunzeln, war man nach der hundersten Fussballerverarsche doch irgendwie übersättigt.
Was ihn letzten Endes nur sympathisch macht. Vielleicht irrt Herbert Feuerstein doch. Vielleicht ist Harald Schmidt ein Mensch.
FOCUS Magazin | Nr. 10 (2001) HIER SCHREIBT HARALD SCHMIDT: Reich werden Mittwoch, 13. 11. 2013, 11:48 Während ich diese Zeilen schreibe, kann ich nicht wissen: Hat die Telekom noch den alten Chef, wenn die geneigte Leserschaft das Heft in den Händen hält? Steht irgendwo schon ein telekommunikativer Magath bereit, der dem Telekom-Kurs das nahezu Erotische (tiefer, tiefer, tiefer... ) nehmen kann? Just da mir diese Zeilen aus dem Füller geflossen sind, steht die T-Aktie bei 26, 30 Euro. Wo steht sie, während Sie diese Zeilen lesen? Es hilft alles nichts: Man muss wieder arbeiten gehen! Aber in welcher Branche? Autos – Übernahmekandidaten. Internet – siehe Telekom. Aufm Bau – zu kalt. Arzt – erfordert Ausbildung. Politik – zahlt schlecht. Doch halt! Warum nicht in die Zukunftsbranche wechseln? Gehen Sie auf die Bühne! Werden Sie lustig! Mit nix wird man so schnell reich wie mit einem eigenen Comedyprogramm. Selbst wenn man bloß 60/40 spielt. Sechzig für den Künstler (die Anführungszeichen bei Künstler lass ich weg, aber wenn man den Text auf der Bühne spricht, sollte man das Wort Künstler so betonen, dass die Zuschauer die Anführungszeichen hören) und 40 für den Veranstalter.
Das ist für einen Baden-Württemberger eine beachtliche Leistung! Viele Leute sagen zu mir ohnehin: Ich finde Sie toll, man merkt gar nicht mehr, dass Sie von drüben kommen. Welt am Sonntag: Haben Sie denn eine Vorstellung von den Leuten, die Sie ab Dienstag dreimal die Woche belustigen sollen? Schmidt: Der Werbeindustrie sagen wir immer: Unser Publikum sind Topmodels mit Doppelpromotion, die pro Tag 10. 000 Euro für Kosmetika ausgeben. Die anderen sind überwiegend Männer, die bei der Champions League auch zum Wasser lassen nicht mehr die Coach verlassen. Da kann sich dann jeder entscheiden. Ich persönlich finde ja, dass es für die zweite Zielgruppe viel mehr Produkte beim deutschen Mittelstand gibt als für die erste. Welt am Sonntag: Apropos Mittelstand: Sind Sie ein Kapitalist? Schmidt: Ja, selbstverständlich. Warum? Welt am Sonntag: Der Kapitalismus hat Sie ja gewissermaßen reich gemacht. Haben Sie nicht eine moralische Verpflichtung, ihn jetzt auch nach links und nach rechts zu verteidigen?
Schmidt: Das tu ich doch ständig. Der Kapitalismus ist toll. Wobei der Staat schon für soziale Sicherheit sorgen muss, da bin ich sehr dafür, schon aus Bequemlichkeit. Und für innere und äußere Sicherheit; deshalb zahle ich auch gern Steuern und finde Steuerflucht uncool. Auswüchse hat man in jedem System, klar, aber dafür haben wir ja Institutionen, die das kontrollieren sollen. Ehrlich: Es gibt kein System, das besser funktioniert. Außer vielleicht irgendwelche Tauschkulturen im Dschungel, wo ich aber leider noch nicht war. Und da sind ja auch zu viele Mücken. Welt am Sonntag: Heißt das, auch die Vermögenssteuer, die derzeit wieder diskutiert wird, würden Sie bereitwillig zahlen? Schmidt: Selbstverständlich, obwohl das nun wirklich absoluter Schwachsinn ist. Selbst Lafontaine sagt´s nicht mehr, nur Klaus Ernst schreit das ab und zu noch aus seinem karierten Halbarmhemd heraus. Die Rechnung kennen Sie ja besser als ich: Zehn Prozent bezahlen jetzt schon 50 Prozent des sozialen Netzes oder noch mehr.