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"Er war ihnen gehorsam. " [Evangelium vom Lesejahr C: Lk 2, 41-52] Im Namen des Vaters + des Sohnes + des Heiligen Geistes Fest der Heiligen Familie. Von da nur ein gedankenloser Schritt und Pfarrer predigen über die Familie im Allgemeinen. Aber ist die Heilige Familie wie andere Familien? Sind Jesus, Maria und Joseph ein Modell für Ihre Familien? Dürfen katholische Priester überhaupt von Familie reden? Naja… Laien reden ja auch über den Zölibat, gern sogar. Natürlich dürfen Pfarrer über die Familie reden, sogar über Kindererziehung. Warum? Weil auch wir Priester mit diesen Kindern leben werden. Wir leben alle, Laien und Priester, Familien und Singles, Alte und Junge auf der einen Erde, in einem Land. Wir gehen einander an. "Dann kehrte er mit ihnen nach Nazareth zurück und war ihnen gehorsam. " Ich kann mich noch erinnern, dass es früher hieß: "Er war ihnen untertan. " Gehorsam sein, untertan sein: ganz negativ! Geht gar nicht! Aber vielleicht können sich alle, die sich aufregen, wieder einkriegen und bedenken, was damit zuallererst gesagt ist, nämlich: Jesus war nicht der Star der Familie, auch nicht der Mittelpunkt.
Fest der Heiligen Familie A (29. 12. 2019) L1: Sir 3, 2-6. 12-14; L2: Kol 3, 12-21; Ev: Mt 2, 22-40 Josef Spindelböck Liebe Brüder und Schwestern im Herrn! Das Fest der Heiligen Familie lädt uns ein, auf das Beispiel der innigen Gemeinschaft ehelicher Liebe und Treue zwischen Maria und Josef zu blicken und zugleich auf das Jesuskind, das diesem heiligen Paar von Gott selbst anvertraut war! Nicht sehr lang lebten Maria und Josef mit dem Kind in Sicherheit, als Jesus im Stall zu Bethlehem geboren worden war. Es vergingen kaum einige Wochen, da musste diese Familie das Land ihrer Heimat verlassen. Die Heilige Familie wurde zur Familie auf der Flucht vor der Schreckensherrschaft des Herodes, welcher dem Jesuskind nachstellte, weil er in ihm einen möglichen Konkurrenten auf den Thron sah. Josef wurde vom Engel im Traum aufgefordert, solange mit seiner Frau und dem Kind nach Ägypten zu ziehen, bis die Gefahr für sie gebannt war. Tatsächlich war das Kind in Lebensgefahr, und der heilige Josef hat durch sein couragiertes Handeln das Jesuskind gerettet.
Was will uns der Evangelist damit erzählen? Dass Jesus als Heranwachsender den Eltern einmal grob über die Stränge geschlagen hat, dann daheim aber – gleichsam um die frommen Hörer zu beruhigen – wieder brav war? Viele sehen es so. Ein italienischer Maler hat das sehr drastisch dargestellt. Maria sitzt da, auf den Knien ein Buch, in dem der Vorwurf gegen Jesus geschrieben steht. Vor ihr stehen Josef und Jesus. Josef neigt sich zu Maria, schaut Jesus an und weist besorgt und Verständnis suchend auf Maria. Der Zwölfjährige aber steht da mit verschränkten Armen und verschlossenem Gesicht, ein bockbeiniger Heranwachsender. Will Lukas uns sagen, dass der Sohn Gottes tatsächlich uns in allem so gleich geworden ist, dass er auch die menschlichen Entwicklungsphasen durchgemacht hat, zu denen die Trotzphase des Kleinkindes ebenso gehört wie der Kampf des Pubertierenden um Selbständigkeit? Darum ging es Lukas sicher nicht. Jesus antwortete auf den Vorwurf seiner Mutter: "Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört? "