Kleine Sektflaschen Hochzeit
[4] [5] Tennysons eigene, eher zwiespältige Haltung gegenüber den Idealen des Ästhetizismus kam auch in dem Gedicht "The Palace of Art" (1832/1842) zum Ausdruck, das oft mit "The Lady of Shalott" verglichen wird und worin das Ungenügen mit der reinen Kunst thematisiert wird. [6] Später setzte sich Tennyson mit Kritik an seiner als zu moralisch geltenden späteren Dichtung in Form eines Epigramms auseinander, in dem er die Redewendung L'art pour l'art mit dem Herrscher der Hölle in Verbindung bringt. [7] Ein weiterer Interpretationsansatz bezieht sich auf das Frauenbild, das in der Ballade vermittelt wird. Ähnlich wie in der ästhetizistischen Parabel der Künstler, dürfe im Viktorianismus auch die Frau nur aus der abgeschotteten privaten Sphäre heraus das Weltgeschehen beobachten. Die unmittelbare Interaktion mit der Welt sei – für die dann: "gefallene" Frau – nur um den Preis möglich, dass sie wie der schöne Leichnam der "Lady von Shalott" selbst zu einem passiven Objekt des ästhetischen und sexuellen Begehrens werde.
In diesem Moment zerbricht der Spiegel, und ein Fluch geht in Erfüllung. Sie besteigt ein Boot, um nach Camelot zu gelangen, auf den Bug schreibt sie ihren Namen. Die Lebenskräfte der Lady von Shalott schwinden, je weiter sie sich von der Insel entfernt. Sterbend singt sie ein letztes Lied. Das Boot treibt nach Camelot an Artus' Hof, dort ist man betroffen und erstaunt von ihrer großen Schönheit, die man so noch nie erblickt hatte. Lanzelot kann es in Worte fassen und bittet Gott, er möge der Lady von Shalott seine Gnade schenken. Interpretationsansätze [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Zur Interpretation der Ballade gibt es verschiedene Ansätze, die sich auf die Stellung des Künstlers oder der Frau in der Gesellschaft beziehen oder das frühe Werk in den biografischen Kontext Tennysons stellen. Die Ballade ist eng verbunden mit der Entwicklung des Kunststils des Ästhetizismus in England, als deren Ikone sie gilt. [3] Sie wird insofern als Parabel für die Seele des Künstlers verstanden, die das Potential seiner ästhetischen Produktivität nur isoliert von der Welt voll entfalten kann, so dass sie beim Verlassen des " Elfenbeinturms " einen hohen Preis zu zahlen habe.
Gar oft bewegte sich durch die stillen Nächte ein Trauerzug, geschmückt mit Federn und Lichtern inmitten von Musik nach Camelot. Oder als der Mond am höchsten stand kamen zwei spät verheiratete junge Liebende. "Ich bin halb krank von den Schattenbildern", sagt die Lady von Shalott einen Bogenschuß von ihrer Kemenate entfernt ritt zwischen den aufgestellten Gerstegarben mit von der durch die Blätter fallenden Sonnenstrahlen leuchtenden Beinschienen Sir Lanzelot. In seinem Schild, der im gelben Felde blitzte, kniete ein Ritter vor einer Dame, nicht weit entfernt vom Shalott...... Seine breiten Augenbrauen leuchteten in der Glut der Sonne, auf glühenden Hufen flog sein Streitross dahin. Unter seinem Helm wallten pechschwarze Locken hervor auf seinem Ritt nach Camelot. Vom Flussufer her erschien er in dem Spiegel "Tirra, lirra! " sang Sir Lancelot Sie aber verließ ihren Webstuhl, verließ ihr Tuch und machte nur drei Schritte durch den Raum. Sie sah die Wasserlilien blühen, sie sah den Helm und Federschmuck, und schaute hinunter nach Camelot.
Band II, S. 109–113. Es liegen mehrere Übertragungen ins Deutsche vor, darunter: Die Dame von Shalott. Übertragen von Ferdinand Freiligrath. In: Englische Gedichte aus neuerer Zeit. J. G. Cotta'scher Verlag, Stuttgart und Tübingen 1846, S. 348–357. Die Dame von Shalott. Übertragen von Wilhelm Hertzberg: In: Gedichte von Alfred Tennyson. Übersetzt von W. Hertzberg. Katz, Dessau 1853, S. 65–72. Die Jungfrau von Schalott. Übertragen von Karl Vollheim. In: Deutsches Museum: Zeitschrift für Literatur, Kunst und öffentliches Leben. 13. Jahrgang, Band I (Januar–Juni), 1863, S. 548–552. Die Dame von Shalott. Übertragen von Adolf Strodtmann. In: Tennysons ausgewählte Dichtungen. Aus dem Englischen von Adolf Strodtmann. Bibliographisches Institut, Leipzig 1880, S. 27–32. Literatur Bearbeiten Annabel Zettel: Das Rätsel der Verstrickten. Die Illustrationen der Präraffaeliten zu Alfred Tennysons "The Lady of Shalott".