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Der Reformator Martin Luther und der Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen sind sich persönlich nie begegnet. Dennoch bewirkten sie zusammen die starke Bewegung, die von Luthers Ideen ausging und die in der kirchlichen, politischen und geistesgeschichtlichen Wende der Reformation mündeten. Für die starke Dynamik und das zwischenmenschliche Schmiermittel in diesem Zusammenwirken war ein Dritter verantwortlich: Der Gelehrte und Theologe Georg Spalatin war der Mann hinter Luther - der Steuermann der Reformation. Geheimsekretär, geistlicher Berater und Hofprediger Georg Burkhardt wurde am 17. Januar 1484 als Kind einer ledigen Mutter und eines unbekannten Vaters im Bistum Eichstätt geboren. Humanistischem Brauch entsprechend gab er sich, nach seiner Geburtsstadt Spalt, den Gelehrtennamen Spalatinus. 1503 erhielt er an der neu gegründeten Universität Wittenberg die Magisterwürde, in Erfurt wurde er im Jahr 1508 zum Priester geweiht. Im selben Jahr trat Georg Spalatin eine Stelle als Prinzenlehrer am kurfürstlichen Hof in Torgau an und gewann schnell das Vertrauen des Kurfürsten Friedrich III.
Unter dem Titel «Georg Spalatin - Steuermann der Reformation» widmet sich vom 11. Mai bis 2. November 2014 eine Doppelausstellung im Schloss Altenburg dem Leben und Wirken eines Weggefährten von Martin Luther. 15. 05. 2014, 19:43
Meine Zeit ist die Zeit der Renaissance und der Reformation – eine Zeit der großen sozialen Umbrüche, der technischen Neuerungen, der Entdeckungen und Eroberungen, der Globalisierung. Ganz nah an der Weltpolitik Von Altenburg aus korrespondierte Spalatin mit den Mächtigen seiner Zeit. Der Weltpolitik kam ich als engster Mitarbeiter des sächsischen Kurfürsten Friedrich III, genannt der Weise, 20 Jahre lang ganz nah – immer im Hintergrund. Aber ich kannte die Großen meiner Zeit: den Kaiser Karl, der ein Weltreich beherrschte, seine ärgsten Feind, den französischen König Francois I, den Kanzler des englischen Königs Heinrich VIII, die skandinavischen Könige, die deutschen Fürsten. Ich korrespondierte mit unser aller Lehrer, dem hochverehrten Erasmus von Rotterdam. Die Päpste und ihre Gesandten schätzten mich. Vermittler zwischen Luther und Friedrich dem Weisen Der sächsische Kurfürst Friedrich der Weise und Martin Luther trafen sich nie persönlich – Georg Spalatin vermittelte zwischen beiden.
Die Person Georg Spalatin, Zeitgenosse, Freund und Vertrauter Martin Luthers ist wenig bekannt, wird selten genannt und ist dennoch eine der wichtigsten Personen der Reformation und Altenburgs. Im Themenjahr der Lutherdekade "Reformation und Politik" wird im Residenzschloss Altenburg eine Initialausstellung gezeigt werden, die zum ersten Mal das Leben und Schaffen Georg Spalatins vorstellt und würdigt. Der Titel "Georg Spalatin - Steuermann der Reformation" trägt seinem Wirken Rechnung und erfolgt in Anlehnung an die in der St. Bartholomäikirche befindliche Gedenkplatte, auf der Spalatin als "Gubernator" bezeichnet wird. Fakten Datum Beginn: 18. 05. 2014 Datum Ende: 02. 11. 2014 Veranstalter: Stadtverwaltung Altenburg Veranstaltungsort: Schloss Altenburg Schloss 4 04600 Altenburg Kontaktperson: Tino Scharschmidt E-Mail: ↑ nach oben
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Der evangelische Pfarrer und spätere Altenburger Superintendent habe der entstehenden Glaubensbewegung "große Dienste geleistet". Dabei war er "mehr als nur ein Steuermann", sagte der Kurator: "Bei der Umsetzung der Reformation hat er wie ein Navigator die Untiefen ausgelotet und Klippen umschifft. " Die Präsentation richte sich an den kulturgeschichtlich interessierten Besucher ebenso wie an Fachpublikum, sagte der Ausstellungskurator. Reichs- und Landesgeschichte seien der Hintergrund für die Biografie Spalatins, der als Georg Burkhardt in Spalt bei Nürnberg geboren wurde und sich später nach seinem Geburtsort nannte. Er gilt als Chronist der Geschichte im damaligen Mitteldeutschland. Dieser zeithistorische Hintergrund soll auf dem Rundgang im Altenburger Schloss auf 500 Quadratmetern Ausstellungsfläche und mit mehr als 350 Objekten von über 40 Leihgebern aus dem In- und Ausland erhellt werden. Beschützer Luthers und der Reformation Zu den konkreten Aufgaben Spalatins in der kurfürstlich-sächsischen Residenz gehörten unter anderem die Auflösung der Klöster, die Kontrolle der evangelischen Kirchgemeinden und die Einführung der neuen Gottesdienstordnung.
Zahlreiche Veröffentlichungen zur Theologiegeschichte des Spätmittelalters und der Reformationszeit stammen von Prof. Wriedt. Dieser Vortrag findet nicht als Präsenzveranstaltung statt, sondern wird als Video veröffentlicht. Das Video wird auf unserer Website, bei Facebook und Youtube zur Verfügung gestellt. « zurück zur Übersicht