Kleine Sektflaschen Hochzeit
Es ist ein bisschen wie bei einer Waage, sagt Vanessa Kruse. Eine Waage, bei der auf die eine Waagschale stetig neue Steine gelegt werden: Jeder Stein für sich genommen wiegt nicht viel. Alle Steine zusammen aber türmen sich zu einem gewaltigen Berg auf – der die Waage plötzlich und unumkehrbar aus dem Gleichgewicht bringt. "Ich spüre, dass sich die Steine türmen", sagt Vanessa Kruse. "Die Belastungen nehmen zu. " Da ist, als erster Stein, die Arbeitssituation. Die 26-Jährige arbeitet im Servicebereich bei der SMS Group am Standort Hilchenbach, einem Anlagenbauer für die Stahlindustrie. Kruse arbeitet im Vertrieb, sie ist Ansprechpartnerin für die Kunden in Skandinavien. Dazu kümmert sie sich um die Abwicklung laufender Projekte. "Die Arbeit macht mir Spaß. Aber es ist nicht leicht, in Kurzarbeit zu stecken. " Zwei Tage pro Woche arbeitet Vanessa Kruse derzeit im Büro. Manchmal reicht die Zeit nicht, um alles fertigzubekommen. Am ende der kräfte video. "Dann wächst der Druck. Ich kenne einige, die Arbeit mit nach Hause nehmen. "
Der Eintrag wurde im Forum gespeichert.
Vanessa Kruse nimmt keine Arbeit mit nach Hause. Sie möchte, das ist der zweite Stein, nicht im Homeoffice arbeiten, auch wenn ihr der Arbeitgeber das anbietet. "Ich vermisse im Homeoffice meine Kollegen. Mir fehlt Struktur", sagt sie. "Das sind Dinge, die mich beschweren. Ich muss dafür sorgen, dass die jetzige Situation mich nicht überlastet. " An diesem Punkt nun kommt Stephan Klenzmann ins Spiel. Er ist 45 Jahre alt. Seit 1991 arbeitet er im Unternehmen. Seit 2009 ist er freigestellter Betriebsrat. Seit mittlerweile zehn Jahren kümmert sich Klenzmann um Arbeits- und Gesundheitsschutz. Er sagt: "Das, was Vanessa sagt, verstehe ich gut. Der Punkt ist nur: Sie ist nicht allein dafür verantwortlich, darauf zu achten, dass psychische Belastungen nicht überhandnehmen. Am ende der kräfte mit. Es ist die Pflicht des Arbeitgebers, dafür zu sorgen, dass dies nicht geschieht. Und als Betriebsrat ist es unsere Aufgabe, darauf zu dringen, dass Belastungen gesenkt werden. Das tun wir. " Belastungen steigen. Gerade in der Pandemie.