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"Schule ist doof" Bildunterschrift anzeigen Bildunterschrift anzeigen In kleiner Gruppe lernt es sich besser – diese Jugendlichen wollen den 9. -Klasse-Abschluss schaffen; in der Mitte Pädagogin Anja Wolf. © Quelle: Foto: Jutta Abromeit Jugendliche mit Schulproblemen haben trotz aller Hindernisse eine Chance. In Ludwigsfelde lernen sie einfach ein Jahr in kleinen Gruppen. Was dann kommt – Anja Wolf will es ihnen vermitteln. Share-Optionen öffnen Share-Optionen schließen Mehr Share-Optionen zeigen Mehr Share-Optionen zeigen Ludwigsfelde. Sie maulen, sie motzen – genau wie andere 14- bis 18-Jährige. Und doch ist bei Clemens, Jason, Tom und den nderen vieles anders als in sonstigen 9. Klassen: Zwölf Jugendliche in Ludwigsfelde, die an ihren bisherigen Schulen nicht klar kamen, lernen nun in zwei kleinen Gruppen. Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Jede Woche bekommen sie ein Minizeugnis. Und fast jeden Tag steht auf ihrem Stundenplan auch "Lernbüro". Diese jungen Menschen kommen von verschiedenen Schulen, nur dieses eine Jahr lang lernen sie gemeinsam.
Im ersten Buch der Jugendbuchreihe »Schule ist doof 1«, das im März erscheint und den Titel »Johnny Depp« trägt, erzählt Johnny, der zum Nachnamen eigentlich Janser heißt, von seinem doppelt schweren Schülerleben: Sein Vater ist der Mathelehrer seiner Klasse und die Mutter eine sehr bekannte Volksmusiksängerin. Für seine Mitschüler ist eine derart »auffällige« Familienkonstellation zu viel des Guten, und deshalb ist Johnny auf der Beliebtheitsskala seiner Klasse ganz weit unten. Sara Super, Tim Tabak und Georg Gepard, die hipsten seiner Mitschüler, mobben ihn, und von den anderen, insbesondere den Mädchen, wird er gar nicht erst wahrgenommen. Doch dann passiert rund um seine Mutter ein haarsträubendes Verbrechen mit allem Drum und Dran, das Johnny in den Mittelpunkt des Interesses katapultiert und sein Leben verändert. Von Grund auf.
Schule: Ist Schule doof? Die Kreide quietscht kreischend an der Tafel. Lauthalses Gähnen ertönt. Diskussionen mit dem Nachbarn, wie doof doch diese Stunde sei. Die Erklärungen vom Lehrer, die eh keiner versteht. Und das Herumfummeln mit dem Stift. Diese Situation hat wohl jeder erlebt: eine typische Schulstunde. "Ach, herrje", flüstert Tom ungeduldig zu seinem Nachbarn, "noch eine Schulstunde und ich kipp um! " Tom ist ein ganz normaler Schüler und hat 3-er auf dem Zeugnis, was ihm aber völlig gleich ist. Er möchte einfach weg von dieser grauen Einöde, auch wenn er weiß, dass er zu Hause eine Standpauke erleben würde. Es geht leider dem Großteil einer Schulklasse so: Entweder ist die Schule zu anspruchsvoll, zu langweilig, zu unmodern oder ganz einfach: doof! Toms Eltern wünschen sich trotzdem, dass er einen guten Abschluss macht, weil es natürlich sehr wichtig für seine zukünftige Berufskarriere ist. Aber vielen Schülern ist nicht bewusst, was schlechte Noten für Auswirkungen auf die Zukunft haben können.
"Wir haben weniger Unterricht", sagt Disele. Florian kann besser lernen, "weil es hier leiser ist". Und Adrian findet es gut, dass sie weniger Schüler sind: "Da kann mehr auf jeden einzelnen eingegangen werden", sagt er und freut sich, vor allem in Englisch auch mal Extraaufgaben zu bekommen. Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Selbst Fähigkeiten aktivieren Ziel von "Gemeinsam lernen" ist es vor allem, die jungen Menschen erkennen zu lassen, welche Ressourcen sie haben und diese auch zu aktivieren. Das ist eines von drei Projekten im Kreis Teltow-Fläming, das lernunwilligen Jugendlichen hilft, einen Schulabschluss zu erreichen, heißt es auf Nachfrage von der Kreisverwaltung. Neben dem GFB-Schuljahr für den 9. -Klasse-Abschluss seien das zwei Projekte: Der Verein WIR in Zossen unterrichtet junge Menschen in den Klassenstufen neun und zehn, so die Information des Jugendamtes. Und in Trebbin gibt es unter Trägerschaft des Kinderheims das Schulprojekt Argo für die Klassenstufen sieben und acht.
Die Freiheit des Bildungsplanes, aus der Kindertagesstätte bekannt, ist wohl dosiert und unterliegt von der 1. bis zur 4. Klasse einer festen Uhrzeit von 13- 16 Uhr – eben nach Mathe, Deutsch und Sport. Und trotzdem reden wir sowohl in frühkindlicher Bildung als auch später in den Unternehmen davon, dass wir neugierige, selbstständige, starke und mitdenkende Kinder bzw. Mitarbeiter, Unternehmer und Menschen brauchen. Am 12. November streiken unsere Kinder/Schüler bundesweit gegen das mehrgliedrige Schulsytem und für eine demokratische Schule für alle. Aber wie soll diese demokratisch (e) Schule aussehen? Was beinhaltet denn gleiche Chancen für alle? Und wie kann es letztlich umgesetzt werden? Sei es nun christlich, sozialdemokratisch oder Waldorf – solange der Mensch nicht im Mittelpunkt steht und die Lebenskompetenz, die er über die Jahre braucht, um sich demokratisch, individuell und selbstständig sein Leben einzurichten und zu gestalten, wird wohl eine Schule nie mehr sein, als ein Ort an dem man früh hingeht und nachmittags wieder kommt, und sich den ganzen Tag mit dem Gedanken trägt, wann endlich Wochenende oder Ferien sind.