Kleine Sektflaschen Hochzeit
Vince Ebert extrapoliert: Was wäre, wenn Softdrinks verschreibungspflichtig wären? Einige Softdrinks enthalten nicht nur Zucker, Wasser und ein paar Farbstoffe, sondern auch Bestandteile, die man eher im Medikamentenschrank vermutet, so Wissenschaftskabarettist Vince Ebert. © Michael Zargarinejad (Ausschnitt) Viele Erfindungen basieren auf purem Zufall. Der Mediziner Alexander Fleming experimentierte 1928 mit Staphylokokken. Dabei ließ er eine mit Pilzsporen verunreinigte Bakterienkultur aus Versehen ein paar Tage stehen. Cola mit orange tv. Der Schimmel, der sich dabei bildete, war die Grundlage für das Penizillin. Ein Traum für viele Medizinstudenten: einfach ein paar Tage das Labor verlottern lassen und dafür noch einen Nobelpreis bekommen! Heute würde dann allerdings nicht Stockholm anrufen, sondern nur das Messie-Team von RTL II. Viagra wurde übrigens entdeckt, weil die männlichen Versuchspersonen ein Herzmedikament in der Testphase partout nicht mehr absetzen wollten. Ich liebe angewandte Wissenschaft!
Aufgepasst! Chinin wirkt fiebersenkend, schmerzstillend und wird zur Behandlung von nächtlichen Wadenkrämpfen eingesetzt. Bereits zwei Flaschen Bitterlimonade enthalten so viel davon, wie in einer handelsüblichen Tablette vorhanden ist. Chinin verhindert außerdem die Bildung des Enzyms Hämpolymerase und hemmt damit die Nukleinsäuresynthese der ungeschlechtlichen Malariaüberträger. Kurz gesagt: Chinin ist ein wirkungsvolles Malariamedikament und wurde tatsächlich in Afrika lange Zeit zur Behandlung und Vorbeugung eingesetzt. Auch gegenüber anderen Organismen zeigt Chinin abtötende Wirkung: Bakterien, Hefen und – Vorsicht! Cola mit orange vanilla sugar. – Spermatozoen. Pharmakologen schätzen, dass durch den täglichen Konsum von mehreren Litern Tonicwater ein Verlust der männlichen Potenz nicht ausgeschlossen ist. Bei Frauen dagegen wirkt sich Chinin in hohen Dosen anregend auf die Gebärmuttermuskulatur aus. In Einzelfällen können damit sogar Wehen ausgelöst werden. Die andererseits vollkommen sinnlos sind, wenn sich der männliche Partner mit Gin Tonic in die Impotenz gesoffen hat.
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Als der Apotheker John S. Pemperton vor 125 Jahren ein neues Erfrischungsgetränk entwickeln wollte, mischte er koffeinhaltige Kolanüsse mit den Blättern von Erythroxylum coca, dem Cocastrauch – die inzwischen weltberühmte Coca-Cola war in ihrer Ursprungsform so ganz nebenbei also auch noch Schmerzmedikament und Aufputschmittel. Das Rezept hat sich seitdem nicht geändert. Nur das Kokain, das der Coca den Namen gab, wird inzwischen, zum Glück, vor dem Brauen aus den Coca-Blättern entfernt. Man stelle sich nur die Sauerei vor, wenn sich die Leute mit dem Strohhalm das Zeug in flüssiger Form durch die Nase ziehen würden. Tatsächlich enthalten einige Softdrinks auch heute noch pharmakologisch wirksame Stoffe. Der Energiedrink Red Bull Cola wurde 2009 sogar kurzfristig aus dem Verkehr gezogen, weil er Spuren von Koks enthält. Cola mit orange and cumin leg. Allerdings müssten Sie davon etwa 100 000 Liter trinken, bis Sie eine euphorisierende Wirkung spüren. Und mit einem solchen Wasserbauch verliert jeder Drogenrausch eindeutig seine Faszination.
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