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Hohe spitzbogige Fenster erhellen den Innenraum. Gestühl, Raumdecke und die umlaufende Empore aus dunklem Holz stammen aus der Erbauungszeit. Orgelempore Chor Grabinschrift Das Altarbild im Chorraum zeigt ein Motiv, das gerade den Menschen aus Nidden, die in früheren Zeiten meist vom Fischfang auf dem Haff lebten, Hoffnung zusprach. Es zeigt den sinkenden Petrus, dem Jesus auf dem See seine Hand reicht (Matthäus 14, 22-33). Aus einigen Grabinschriften auf dem alten Friedhof in der Nähe der Kirche spricht die reale Gefahr, der die Hafffischer ausgesetzt waren. Eine weitere Naturgewalt, die die Nehrungsbewohner bedrohte, waren die Wanderdünen, die im Laufe der Jahrhunderte mehrere Dörfer verschütteten. Die Frauen von Nidden in der Ballade Miegels halten allein das für die ihnen von Gott zugedachte Strafe und hoffen, er werde sie vor der Pest verschonen. Doch die Pest kommt auch nach Nidden. Nur sieben Frauen überleben. Sie haben ihren Lebensmut verloren. Von Gott abgewandt, ergeben sie sich der Macht der Düne.
Agnes Miegel: »Die Frauen von Nidden« (Ballade) (Lyrik-Rezitation) - YouTube
© Copyright by Erinnerungswerkstatt Norderstedt 2004 - 2022 / Ausdruck nur als Leseprobe zum persönlichen Gebrauch, weitergehende Nutzung oder Weitergabe in jeglicher Form nur mit dem schriftlichem Einverständnis der Urheber! Als wir noch zu Hause in Ostpreußen auf unserem Hof lebten, erzählte man sich viele für unsere heutigen Ohren seltsame Geschichten. Ich habe leider nur wenige davon behalten, denn ich war bei Kriegsausbruch 1939 erst knapp fünf Jahre alt. Wir fuhren oft zur Oma, Mamas Mutter, nach Michelsdorf. Kraftfahrzeuge gab es auf dem Lande zu der Zeit nur selten, aber wir hatten eine komfortable Pferdekutsche, mit der wir dorthin fuhren. Oma hatte in einer kleinen Kate ihren Alterssitz und es gab für uns dort immer etwas zu entdecken. Sie hatte den dazu gehörenden großen Blumen- und Gemüsegarten selbst angelegt und pflegte ihn mit Hingabe. Im Stall waren viele Geflügelsorten: Zwerghühner, Perlhühner, Enten und Gänse, Schafe und auch Schweine. Wenn ich das heute so überdenke, glaube ich schon, dass Oma wohl alle ihre acht Kinder von ihrem Alterssitz aus mit Obst, Gemüse, Blumen und Kleinvieh versorgte.