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Titel: "Abschied muss man üben…" – Lieder und Texte Wann: Fr, 13. November 2020, 20:00 Uhr Wo: St. Andreas-Kirche - Bad Lauterberg Kategorie: Musik Beschreibung Texte, christliche Lieder und Songs aus Rock und Pop. Mit Johannes Hirschler und Peter Wiebold (Gitarre. Eine Veranstaltung der St. Andreas-Gemeinde Bad Lauterberg. Veranstaltungsort Standort: St. Andreas-Kirche Straße: Kirchplatz Postleitzahl: 37431 Stadt: Bad Lauterberg Land: Powered by JEM
Wie alt ist Heinz Rudolf? Was macht Heinz Rudolf Kunze? Wann ist Heinz Rudolf Kunze geboren? Heinz Rudolf Kunze - Abschied muß man üben Quelle: Youtube 0:00 0:00
Am gestrigen Samstag habe ich endlich endlich endlich mein Abitur überreicht bekommen. Sagt man das so? Ich habe jetzt die Bescheinigung, dass ich mich diesen Weg bis zum Ende durchgebissen habe. Ich habe viel weniger geweint als ich erwartet hatte und ich bin wahnsinnig stolz auf mich. Ein bisschen glaube ich, dass ich gestern etwas verstanden habe. Ich habe mich selbst überrascht. Gestern habe ich etwas geschafft, von dem ich nicht geglaubt hatte, es meistern zu können. Ich habe meine eigene Angst, all meine Sorgen unbestätigt im Regen stehen lassen. Entgegen aller Erwartungen habe ich meinen Einser-Schnitt gemacht, habe den mehr als schweren Umständen getrotzt und - ich kann das echt so sagen, oder? - ich habe gesiegt. Ich habe mit dem schwarzen Hund an meiner linken Seite diesen Berg erklommen. Ich hab das wirklich gut gemacht. Mehr als nur stolz auf mich bin ich mir bewusst, dass mir dieser Erfolg (meiner Meinung nach) eine gewisse Aufgabe, eine Pflicht auferlegt - im positiven Sinne.
I ch lasse meinen Blick über all die Gesichter streifen, auf die Gesichtsausdrücke, die so faszinierend stark variieren. Zwischen Stolz und Rührung, Bewunderung und Überraschung, zwischen Freude und Siegesgeist sind auch vereinzelt in schwachen Momenten Angst und Trauer zu sehen. Sie sagen, man fällt in ein Loch, wenn man diese Orte verlässt, in ein Loch, und niemand kann einen auffangen als man selbst. Es ist alles ein bisschen wie in Zeitlupe. Und das in einem Moment, der so besonders ist wie dieser. Viele fallen sich in die Arme, man hört unter Tränen hervorgepresste Glückwünsche und lautes Lachen, erleichtertes Lachen, selbstsicheres Lachen. Alles sieht so fröhlich und ausgelassen aus. Und das Wissen, dass alle jetzt zum feiern in die umliegenden Städte fahren, macht ein warmes Gefühl im Bauch. Siegesmut, Feierlaune und alle sind stolz wie Oskar. Ich frage mich, ob ich die einzige bin, die das alles furchtbar traurig findet. Ob ich die einzige bin, die gerade versteht, dass das hier ein Abschied ist.
Vielleicht habe ich eine andere Sichtweise auf Abschiede, weil ich mit Abschied groß geworden bin. Jeden Tag so leben als wenn es dein letzter wäre - das ist manchmal sehr schmerzhaft und es prägt ein Kind. Vor allem, wenn es sich nicht um einen lange ausgeklügelten Lebensstil handelt, sondern um eine Regel, die von Tod und Krankheit geschrieben wurde. " Auf der anderen Seite haben Abschiede immer etwas hoffnungsvolles, finde ich. Es geht auch immer um die Zeit, die nach dem Abschied kommt. Um all die Erlebnisse, die noch kommen, um die Geschichten, die man sich erzählen kann, wenn man alt ist. Ich habe nicht viele endgültige Abschiede durchleben müssen, aber von den paar weiß ich im Nachhinein, dass wir dabei zu wenig an die Zukunft denken. Natürlich muss auf Beerdigungen und bei Trennungen immer an die Vergangenheit gedacht werden, weil sie so wichtig ist und das einzige, an das wir uns in diesen Momenten in der Schwebe wirklich festhalten können. Aber vergessen wir nicht, dass nach den Abschieden großartiges wartet?
Ich möchte denen, die den Glauben an sich selbst verloren haben, die in einer ohnehin schon komplizierten Zeit einen Schicksalsschlag erleiden, die den Statistiken nach zu urteilen keine Chance auf eine gute Zukunft haben, denen möchte ich ein positives Beispiel sein. Ich will, dass Menschen, die in einer ähnlichen Situation wie ich waren oder sind, sich ihrer eigenen Stärke und ihres eigenen Wertes bewusst werden und nicht vergessen, dass sie das schaffen können. Ich hoffe zumindest, dass ich das schaffe. Ich würde es mir so sehr wünschen. Nur weil wir immer in die andere Richtung laufen müssen, weil wir unser eigenes kleines Paket mit uns transportieren und nie eine andere Wahl haben werden, heißt das nicht, dass wir nicht auch auf unserem eigenen Weg das Ziel erreichen können - oder zumindest auf dem Weg bleiben. "Ich bin kein Freund von Abschieden, "sagt er. "Ich fürchte mich zwar nicht vor ihnen, und ich gehe ihnen auch nicht aus dem Weg, aber sie gehen mir nicht mehr so nahe. Ich bin kein Freund von Abschieden - aber wer ist das schon?
Zurück im Schulgebäude wurde mithilfe des schuleigenen Trauerkoffers überlegt, was Menschen in der Trauer helfen könnte. Zum Abschluss gab es passend zum Thema einen ersten Einstieg in das Buch "Oskar und die Dame in Rosa", das die Schülerinnen und Schüler in den folgenden Wochen auch im Deutschunterricht begleitete. Text und Fotos von Markus van Berlo Abteilung Sozialwesen Der Projekttag soll helfen, die Schülerinnen und Schüler auf diese Situationen vorzubereiten. Um sich in die verschiedenen Aspekte von Trauer hineinversetzen zu können, haben die angehenden Sozialassistentinnen und -assistenten unter Anleitung des Schulseelsorgers, Markus van Berlo, mit dem schuleigenen Trauerkoffer gearbeitet.