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Ist der Bruder scheu und empfindlich, so ist die Schwester heftig und unbezähmbar; sie sind ein androgynes Wesen, das an den Mythos vom Kugelmenschen in Platons Gastmahl erinnert: chdem nun die Gestalt entzweigeschnitten war, sehnte sich jedes nach seiner anderen Hälfte, und so kamen sie zusammen, umfaßten sich mit den Armen und schlangen sich ineinander, und über dem Begehren zusammenzuwachsen starben sie aus Hunger... Die Geschwisterliebe umschattet beider Leben. Georg hat als Apotheker Zugang zu Drogen; sie nehmen Rauschgift, sicher auch um ihre Gefühle der Verzweiflung und Schuld zu betäuben. Margarethe wird süchtig. Zwei Entziehungskuren bewirken nichts. Ihre Drogensucht wird zur Tragödie der Geschwister. 1914 wird Georg eingezogen. Überwältigt von den Greueln des Krieges, nimmt er sich 27jährig das Leben durch eine Überdosis Kokain. Georg trakl biographie kurz et. "Furchtbar ist der Tod meines Bruders, Gott gebe mir bald die Erlösung, auf die ich harre", schreibt Margarethe an einen Freund. Sie überlebt den Bruder um drei Jahre.
Noch im Militärkrankenhaus schreibt er sein bedeutendstes Gedicht "Grodek", in dem er seine Kriegserfahrungen verarbeitet. Am 3. Georg Trakl – sein Leben | Kulturerleben. November 1914 stirbt Trakl an einer Überdosis Kokain. Bis heute ist nicht geklärt, ob es sich dabei um einen Suizidversuch gehandelt hat. 1915 erscheint sein Gedichtsband "Sebastians Traum", den er noch vor seinem Tod fertig stellte. Wichtigste Werke: Totentag 1906 Fata Morgana 1906 Das Morgenlied 1908 Blutschuld 1909 Der jüngste Tag 1913 Verfall 1913 Grodek 1914 Sebastians Traum 1915
Dabei findet sich auch seine Schwester (V. 12) in Grodek wieder, die in seiner Lyrik nahezu omnipräsent erscheint und nun wie ein "Schatten" (V. 12) über ihm hängt. Die auffälligen "sch" Laute wirken fast so, als wünsche sich Trakl seine Schwester Grete just in dem Moment zu sich. Im letzten Sinnabschnitt (V. 15-17) nimmt die Dramatik dann mittels einer Emphase im Gedicht wieder an Fahrt auf. Zuvor tönten nur noch "leise" (V. 14) die "dunklen Flöten des Herbstes" (V. 14), was automatisch zu einem Spannungsabfall führte. Nun meldet sich das lyrische Ich mit der Interjektion "O" äußerst expressiv zu Wort und gedenkt mit den Worten "stolzere Trauer" (V. 16) elegisch der toten Soldaten. Mit welchem Respekt den Soldaten gegenüber gestanden wird, macht die Steigerung des Adjektivs deutlich. Georg trakl biographie kurz w. Es ist nicht nur eine stolze, sondern eine "stolzere Trauer", die den gefallenen Soldaten zu Gute kommt, um ihnen die letzte Ehre zu erweisen. Die "Altäre" (V. 15) vergleichen das Kriegstreiben mit einem opferungsähnlichen Prozess, aus dem es, wie auch bei einer Opferbringung, keinerlei Hoffnung auf ein Überleben gibt.