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Vor allem Frauen betroffen Autoimmunerkrankung - was hilft? © fizkes / Shutterstock Multiple Sklerose, Rheuma, Morbus Crohn: Eine Autoimmunerkrankung ist schwer in den Griff zu kriegen und wird meist zu spät erkannt. Aber es gibt spannende neue Therapie-Ansätze. Ein Kribbeln in den Fingern, Schmerzen in den Gelenken. Eine seltsame Müdigkeit. Immune system staerken bei ms . Ein paar rote Flecken auf der Haut. Die Symptome beginnen oft schleichend. Wer damit zum Arzt geht, wird möglicherweise nicht ernst genommen, mit irgendeinem Rezept weggeschickt, als Hypochonder abgetan. Bis plötzlich ein erster Schub auftritt, so brutal, dass für jedermann klar wird: Es ist eine schwere Krankheit. Und sie hat begonnen, den Körper von innen zu zerstören. Es sind keine Viren oder Bakterien, die krank machen, weder Krebszellen noch gutartige Wucherungen. Bei einer Autoimmunerkrankung greift der Körper sich selbst an. Und das ist keine seltene Laune der Natur mehr, sondern eine echte Zivilisationskrankheit: In den Industrieländern steigt die Zahl der Betroffenen dramatisch.
Das Forscherteam wollte darum wissen: Gibt es einen ursächlichen Zusammenhang? Und wenn ja, welcher Stoff in der Milch löst die Krankheitssymptome aus? Neurologische Störungen an Mäusen beobachtet Um das herauszufinden, injizierten sie Mäusen verschiedene Proteine aus der Kuhmilch. Immune system staerken bei ms symptoms. Tatsächlich zeigte sich: Bekamen die Tiere den Kuhmilch-Inhaltsstoff Casein zusammen mit einem Wirkverstärker verabreicht, entwickelten die Mäuse danach neurologische Störungen. "Unter dem Elektronenmikroskop zeigte sich, dass bei ihnen die Isolierschicht um die Nervenfasern geschädigt war, das Myelin", erläutert MS-Forscherin Stefanie Kürten vom Universitätsklinikum Bonn. Antikörper gegen Casein zerstören Myelinschicht Genau diese Myelinummantelung wird auch bei MS vom körpereigenen Immunsystem zerstört. Nervenreize können dann nicht mehr richtig weitergeleitet werden, was zu Missempfindungen über Probleme beim Sehen bis hin zu Bewegungs-Störungen führen kann. Auch in den Mäusen war die isolierende Hülle massiv durchlöchert - offensichtlich ausgelöst durch die Casein-Gabe.
Multiple Sklerose (MS) ist eine genetisch bedingte Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Nervenzellen des Gehirns angreift. Die Krankheit wird normalerweise im Frühstadium diagnostiziert. Bei der schubförmig remittierenden Verlaufsform durchleiden die Patienten Phasen mit Symptomen wie Seh- und Gleichgewichtsstörungen oder Lähmungen, die dann wieder nachlassen. Dieses Krankheitsbild lässt sich mittels Tiermodellen gut erforschen. Dagegen wissen die Mediziner über die Faktoren, die den Krankheitsverlauf der fortgeschrittenen progredienten Form bestimmen – bei denen sich die körperlichen Behinderungen schleichend verschlimmern – noch recht wenig. Dabei wären Einblicke in dieses Spätstadium der Erkrankung nötig, um die grundlegenden Ursachen besser behandeln zu können. Immunsystem stärken bei ms access. Als sicher belegt gilt, dass T-Zellen und Makrophagen die Entzündungsreaktionen der schubförmig remittierenden MS auslösen. Diese Immunzellen schädigen die weiße Substanz des Gehirns, in der die Nervenfasern der Neurone, die Axone, liegen.
Beim selteneren schleichenden Verlauf gibt es dagegen derzeit kaum Therapiemöglichkeiten. Rund 15 Prozent der rund 200. 000 Patienten in Deutschland leiden von Anfang an unter der besonders tückischen progredienten MS. Diese schleichende Form kann sich aber auch mit der Zeit aus einer ursprünglich schubförmigen Multiplen Sklerose entwickeln; das ist bei jedem zweiten Kranken der Fall. Warum sich die eine Variante gut behandeln lässt und die andere nicht, war lange rätselhaft – inzwischen gibt es eine plausible Erklärung. Immunsystem: Wie kann man es morgens stimulieren?. Gegen Entzündung oder gegen Zellsterben Die Schübe werden vor allem vom Immunsystem vorangetrieben; hier greifen anti-entzündliche Medikamente. Bei der schleichenden Form dagegen werden die Beschwerden vor allem durch das Absterben von Nervenzellen hervorgerufen. Nutzen und Risiko einer schnellen Behandlung sind oft schwierig abzuwägen – gerade die wirksamsten Antikörper können in seltenen Fällen lebensbedrohliche Hirninfektionen und andere Immunprobleme hervorrufen. Doch die Argumente für einen prompten Therapiebeginn sind gewichtig.
Das zeigt eine Langzeitstudie im Fachblatt "Neurology": Bei den Probanden, die schon zwei Monate nach dem Auftreten hochverdächtiger MS-Symptome Medikamente bekamen, ließ sich der Ausbruch der Krankheit verzögern und teilweise sogar verhindern. Fumarsäure und Schuppenflechte Nach elf Jahren gab es in dieser Gruppe ein Drittel weniger Krankheitsfälle als bei den spät behandelten Probanden; außerdem hatten die früh Therapierten weniger Schübe, und es dauerte bei ihnen doppelt so lange bis zum ersten Rückfall. Eine wichtige Säule der Therapie ist seit 2014 Fumarsäure – ein Wirkstoff, der ursprünglich zur Behandlung von Schuppenflechte entwickelt wurde. Mit den Fumaraten sind nun erstmals Medikamente verfügbar, die direkt bei einem Auslöser der überschießenden Immunantwort ansetzen. MS, Sport und Immunsystem. Eine Kehrseite haben aber auch diese Mittel: Die Patienten müssen engmaschig überwacht werden, es kann zu Nierenschäden und Problemen mit der Leber kommen. Doch es gibt auch Therapieformen, die ganz ohne Einschränkungen einfach nur gut tun, zum Beispiel die Reittherapie mit speziell geschulten Pferden.
Kann das Immunsystem von Patienten mit multipler Sklerose dazu überredet werden, Attacken gegen das eigene Nervensystem einzustellen? Offensichtlich ja! Das jedenfalls lassen Ergebnisse einer ersten klinischen Studie mit einer innovativen Zelltherapie hoffen. (Newsletter 64 / Oktober 2013) Eigentlich hat unser Immunsystem die Aufgabe, Eindringlinge, also zum Beispiel Viren oder Bakterien, zu bekämpfen. Nicht so bei Patientinnen und Patienten mit multipler Sklerose. Bei ihnen richten sich die Zellen des Immunsystems gegen den eigenen Körper und greifen das Nervensystem an. Durch die Attacken der Immunzellen wird die Myelinscheide, eine Schutzhülle der langen Nervenfortsätze, dauerhaft beschädigt. Warum MS-Patienten Milchprodukte meiden sollten | Gesundheitsstadt Berlin. Ist die Hüllschicht defekt, können die Stromimpulse im Nervensystem nicht mehr richtig weitergeleitet werden, ähnlich wie bei einem unisolierten Stromkabel. Letztlich gehen die nackten Nervenfortsätze, die Axone, zugrunde. Die Folgen sind vielfältig: Sehstörungen, Nerven- schmerzen, Lähmungen, ein Kribbeln in der Haut – um nur einige Symptome zu nennen.