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Beruhigende Substanzen (Tranquilizer) und Medikamente zur Unterstützung oder Herbeiführung von Schlaf (Hypnotika) sind in der psychiatrischen Behandlung schon seit dem 19. Jahrhundert üblich. Schlaf und beruhigungsmittel von. Da die meisten akuten psychischen Krisenzustände mit Unruhe, Angst und Schlafstörungen einhergehen, ist dieses Wirkprinzip auch heute noch unentbehrlich, insbesondere als erste, entlastende Hilfe bei hochakuten Angst- und Spannungszuständen. Gefahr von Abhängigkeit und Sucht Bei längerem Gebrauch treten zwar vergleichsweise wenig Nebenwirkungen auf, aber Tranquilizer und Hypnotika bringen als einzige Psychopharmakagruppe die Gefahr von Abhängigkeit und Sucht mit sich. Wenn möglich, sollten sie darum nur für eine begrenzte Zeit eingenommen werden, zum Beispiel einige Tage oder einige Wochen. In solchen kurzen Zeitspannen ist das Risiko einer Abhängigkeit im Allgemeinen gering. Ausgenommen von dieser Empfehlung sind lediglich Buspiron (Bespar®), Opipramol (Insidon®) und Pregabalin (Lyrica®), die am Ende dieses Abschnittsbesprochen werden.
Allein in Deutschland klagte ein Drittel der Befragten in einer Studie der Techniker-Krankenkasse von 2017 über Schlafprobleme, jeder Zweite gab an, auf höchstens sechs Stunden Schlaf zu kommen. Sieben bis neun Stunden sollten es laut einer Richtlinie der US-amerikanischen "National Sleep Foundation" (NSF) für Erwachsene eigentlich sein. Deren Autoren betonen jedoch, dass sich das Schlafbedürfnis von Mensch zu Mensch unterscheide.
Dabei handelt es sich vorallem um die "Z-Gruppe": Zaleplon (Sonata®), Zolpidem (Stilnox®) und Zopiclon (Ximovan®). Sie sind zwar chemisch mit den Benzodiazepinen nicht verwandt, bezüglich ihrer Wirkungen und Nebenwirkungen aber ähnlich zu beurteilen. Sie sind darum eine Alternative als Schlafmittel; als Beruhigungsmittel werden sie nicht eingesetzt. Weitere Beruhigungsmittel Die Substanzen Buspiron (Bespar®), Opipramol (Insidon®) und Pregabalin (Lyrica®) verhalten sich in der Behandlung von Angststörungen ähnlich wie Antidepressiva (siehe oben), sie senkenn ach einigen Tagen oder Wochen den Angst- und Spannungspegel. Während Buspiron in dem Ruf steht, süchtiges Verlangen z. Alkohol zu vermindern, könnte die längere Einnahme von Pregabalin mit dem Risiko einer Abhängigkeit verbunden sein. Literatur Bandelow, B. Schlaf und beruhigungsmittel den. ; Bleich, S. ; Kropp, S. (2012): Handbuch Psychopharmaka. Hogrefe Verlag, 3. Auflage. Benkert, O. ; Hippius, H. (2013): Kompendium der Psychiatrischen Pharmakotherapie. Springer Verlag, 9.
Annabell ist Apotheken-Fan und schätzt die freundliche, sympathische und kompetente Beratung der Kolleg:innen vor Ort.