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Den Studien Franca Trinchieri Camiz' ist die Identifizierung des Notenblatts zu verdanken, das der Lautenspieler vor sich hat: Es handelt sich um ein "Voi sapete ch'io v'amo" betiteltes Liebesmadrigal, das in den zahlreichen Druckauflagen von Arcadelts erstem Madrigalbuch, dem Primo libro di madrigali, erscheint. Im aristokratischen Milieu Roms um 1600 ist die Musik Bestandteil der den Edelmann auszeichnenden Ttigkeiten, die, wie Giustiniani selbst in seinen Schriften darlegt, angenehme Unterhaltung in Gesellschaft von Gleichgestellten bietet. Vincenzo gehrte nicht zu denjenigen, die in der Musik und einer universellen Harmonie die Ordnungsmacht der Welt erkennen wollten, leugnet aber nicht ihre heilenden und gleichsam magischen Krfte. Zum persnlichen Besitz des Marchese zhlten nur wenige Musikinstrumente, und zwar "un Cimbalo" und "Un organo" (Inv. Caravaggio, Michelangelo: Der Lautenspieler - Zeno.org. 1638), seine Kenntnisse in dieser Hinsicht aber mssen betrchtlich gewesen sein. In seinen Schriften beschreibt er genauestens die Unterschiede zwischen den einzelnen Instrumenten und rhmt vor allem die Klangschnheit der Laute, die, da sie dem Spieler groe Kunstfertigkeit abverlange, immer seltener werde.
Der Lautenspieler ist eine besondere Komposition des italienischen Meisters Caravaggio. Das Gemälde existiert in drei Versionen, die meist nach ihrem Aufenthaltsort unterschieden werden. Eine Version befindet sich im Badminton House in Gloucestershire, eine in der Eremitage St. Petersburg und eine weitere in der Wildenstein-Sammlung. Alle drei Werke wurden mit Ölfarbe auf Leinwand zwischen 1596 und 1600 gemalt. Bildbeschreibung: Der Lautenspieler von Caravaggio Alle drei Versionen zeigen einen Jungen mit dichtem braunen Haar und weichen Gesichtszügen, der eine Laute spielt, während er ein Madrigal über die Liebe singt. Das Gemälde hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Caravaggios anderen Werken dieser Schaffensphase. Der Lautenspieler von Caravaggio - Bildbeschreibung & Analyse. Insbesondere die Tischplatte vor dem Jungen stimmt mit der Darstellung des Bacchus überein, die sich heute in den florentinischen Uffizien befindet. Die Versionen im Badminton House und der Eremitage zeigen blanken Marmor mit Früchten und Blumen auf der einen Seite und die Laute auf der anderen.
Der Künstler Orazio Gentileschi malte in Öl auf Leinwand ein Mädchen mit Laute, das vor einem Tisch sitzt. Dieses Gemälde wird auch Die Laute genannt und scheint von Caravaggios Gemälde inspiriert zu sein. Gentileschis Gemälde zeigt eine Musikerin von hinten mit gedrehtem Kopf. Was ist „der Lautenspieler“? - Spiegato. Auf dem Tisch vor ihr liegen mehrere Musikinstrumente. Der Tisch hält ein Kornett, eine Geige, Blockflöten und Noten, ähnlich wie die Caravaggio-Gemälde. Diese Website verwendet Cookies, um Ihre Erfahrung zu verbessern. Wir gehen davon aus, dass Sie damit einverstanden sind, Sie können sich jedoch abmelden, wenn Sie möchten. Cookie-Einstellungen ANNEHMEN
Die "liberalit", die diese Kunst fr den Marchese Vincenzo darstellt, zeigt sich auch in den Musikinstrumenten, die in Caravaggios Amor als Sieger neben anderen Gegenstnden die intellektuellen Gaben des Auftraggebers preisen: die Waffen und Bcher, der Zirkel des Architekten und der Himmelsglobus des Astronomen. Giustiniani besa auer dem Caravaggio noch mindestens zwei weitere Bilder mit vergleichbarem Thema: einen Lautenspieler von Pordenone (Inv. 1638, II, Nr. 152) und einen Orpheus mit Violine (wohl eher Homer) von Nicholas Rgnier, der in Potsdam zusammen mit seinem Gegenstck, das einem singenden Bauern darstellt, aufbewahrt wird (Inv. 201-202). Eine weitere Beobachtung schlielich lenkte die Aufmerksamkeit auf die Kleidung des Lautenspielers, die es erlaubt, ihn mit den Figuren bestimmter pastoraler Dichtungen in Verbindung zu bringen. Der Einsatz von Musik in den szenischen Auffhrungen von Hirtendramen war damals blich und verbreitet, so da die Hypothese, Caravaggio oder sein Auftraggeber sei in diesem wie in anderen Fllen in gewisser Weise von der Theaterpraxis der Zeit beeinflut gewesen, nicht von der Hand zu weisen ist.
Ein sechszeiliges Notensystem im Musikbuch auf dem Tisch zeigt an, dass der Lautenist nicht daraus, sondern aus der Tabulatur liest, die ihm zeigt, wo er seine Finger auf das Instrument legen soll. Es ähnelt der heutigen Art der Gitarrentabulatur: Die Zahlen (oder Buchstaben) sagen dem Spieler, welche Bünde er mit den linken Fingern stoppen soll. Die sechs Linien repräsentieren die sechs Saitenpaare, die üblicherweise auf der Laute verwendet wurden. Die Laute ist ein rutschiges Instrument, um sie zu halten, drückt er sie gegen die Tischkante. Dies wurde auch getan, um die Lautstärke und Klangfülle zu erhöhen. Diese Details lassen vermuten, dass Valentin de Boulogne sowohl Musiker als auch Maler gewesen sein könnte, so wie viele prominente Künstler dieser Zeit. [1] [2] Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] ↑ Max Hollein: The Metropolitan Museum of Art Guide. Hrsg. : The Metropolitan Museum of Art. Metropolitan Museum of Art, 2019, ISBN 978-1-58839-700-3, S. 258. ↑ Annick Lemoine, Keith Christiansen: Valentin de Boulogne: Beyond Caravaggio.