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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19. 07. 2003 Im Lichtschein von Mutters Stubenlampe Expeditionen im Kellergewölbe der Geschichte: Wolfgang Hilbigs Erzählband "Der Schlaf der Gerechten" Wolfgang Hilbig ist der Wahrheit auf der Spur. Hat er sie einmal ausgemacht, fürchtet er sich nicht, ihr frontal ins Gesicht zu schauen. Seine Methode ist jene der Langsamkeit, sein taktischer Vorteil der Hang zu bleischwerer Beharrlichkeit. Zäh und lautlos wie ein Jäger nimmt er die Spur des Wildes auf. Mit einer fast einschläfernden Ruhe entwickelt er seine Geschichte, um dann plötzlich, aus dem Stand heraus, präzis und brutal zuzuschlagen. Nur: Wer ist das Wild, wer das bevorzugte Objekt seiner Beobachtung? Umzingelt er in seinen neuen Erzählungen "Der Schlaf der Gerechten" die private Beziehungsgeschichte? Beobachtet er das beklemmende Eingeschnürtsein seines Ich-Erzählers zwischen Mutter und Gattin, zwischen Gattin und Geliebten? Oder umkreist er - auch wenn es im ersten Moment gar nicht so scheinen mag - wieder die BRD und die DDR, die alte Heimat, die anziehend-abstoßende Geliebte?
Es sind Recherchen im verschütteten Gelände, Expeditionen im angsterregenden Kellergewölbe der Geschichte. Wolfgang Hilbig: "Der Schlaf der Gerechten". Erzählungen. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2003. 192 S., geb., 16, 90 [Euro]. Alle Rechte vorbehalten. © F. A. Z. GmbH, Frankfurt am Main …mehr
Wenn er als Arzt spricht, ist Karl Lauterbach ernst zu nehmen. Nicht umsonst hat er fast 10 Jahre Medizin studiert, in Aachen, in Texas und an der Harvard University. Die Kompetenz des Doktors ist unbestritten. Geht ein Abgeordneter im Bundestag erschöpft zu Boden, kann er schnell Erste Hilfe leisten. Nach dreieinhalb Legislaturperioden im Parlament weiß er, was seinen Kollegen vor allem fehlt: ausreichender Schlaf. Auf die leichte Schulter ist das nicht zu nehmen. Gilt doch der Schlafmangel als "ein wichtiger Risikofaktor für Demenz", wie der Professor in einem Interview mit SPIEGEL Online erklärte. Denn: "Im Schlaf wird das glymphatische System angeregt, was für die Entsorgung von Abfallstoffen im Gehirn zuständig ist. " Geschieht das nicht hinreichend, kommt es zu einer Ansammlung von Restmüll in den grauen Zellen. Als Arzt sowie als Betroffener weiß Karl Lauterbach, wovon er spricht. Gefahr ist im Verzug. Um sie abzuwenden, wäre der politischen Klasse eine Schlaftherapie zu gönnen.
Bundessozialgericht, Beschluss vom 12. 04. 2017 - Az. B13 R 289/16 B Bundesverwaltungsgericht, Beschluss vom 15
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Ausgeruht könnten ihre Wortführer womöglich wieder mit klarem Verstand zu Werke gehen, weniger belastet von nicht entsorgten "Abfallstoffen". Außerdem: Wer schläft, sündigt nicht – nicht einmal im Bundestag. Man kann das Ganze freilich auch anders sehen, sich fragen, ob die politischen Hoheiten einfach nur jammern, sich auf ihre Überlastung herausreden, weil sie nicht mehr ein noch aus wissen. Das hieße dann aber, sie hätten jegliche Selbstachtung verloren. Zu dieser Annahme wollen wir uns nicht versteigen, noch nicht. Sie lesen gern Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!