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Home / Architektur / Wie Sie sehen, sehen Sie NICHTS 30. September 2019 Architektur, Gesellschaft 4, 229 Views Der Ballast der Rebublig (das war die sächsische Aussprache) ist weg und das ICC (Internationales Congress Centrum = englische Aussprache oder so) steht nunmehr unter Denkmalsschutz. Da verstehe einer die Welt! Wie sie sehen sehen sie nichts es. Aber die Denkmalsschützer haben vielleicht übersehen, dass etwas nicht mehr zu sehen ist. Hier stand mal was! Vor dem ICC stand lange Zeit eine heftig umstrittene Skulptur von Jean Ipoustéguy (Aussprache unbekannt) mit dem ebenso umstrittenen Titel "Ecbatane – der Mensch baut seine Stadt". Umstritten deshalb, weil sie mit Berlin wenig gemein hatte, denn es war bereits eine vergrößerte Kopie eines 14 Jahre alten Entwurfs, der irgendwas mit Alexander dem Großen zu tun hatte. Die nachträglich angeklebten Berlin-Symbole (Berliner Bär & Eckensteher Nante) wirkten an den Haaren herbeigezogen. Zudem hat die Jury immer nur das kleine Modell von oben betrachtet, die Sichtweise eines Passanten von unten war eine ganz andere.
FÖRDERPREIS Kunst soll heute politisch sein. Aber was kann ein Künstler bewirken? Julian Öffler und Stefan Panhans verweigern sich in ihren neuen Arbeiten einer Antwort Stefan Panhans spielt im Titel seines Films auf ein Stück von Elfriede Jelinek an, in dem Sport zum Krieg wird VON RADEK KROLCZYK Eigentlich geschieht rein gar nichts in Stefan Panhans' neuem Video "Noch ein Sportstück". Oder äußerst wenig. Der Hamburger Künstler hatte mit dem Konzept für sein Werk den 22. Bremer Videokunst-Förderpreis gewonnen. Den zweiten Preis bekam Julian Öffler für sein Skript zu "Reise nach Kiew". Auch hier passiert nur wenig. Langweilig werden die Filme dadurch nicht. Wie sie sehen, sehen sie nichts - Sry! - YouTube. Aber äußerst absurd. Das Schöne und Lustige und Bedrohliche an beiden Filmen ist die Abwesenheit von Dingen, die man vielleicht erwartet hätte. Gezeigt werden die Siegerfilme des letztjährigen Ausschreibens zurzeit in der Städtischen Galerie im Buntentor. Bei diesem Preis werden keine fertigen Filme, sondern Skripte prämiert. Die Preisgelder sind für die Realisation gedacht.
Und beide Male hat es mit seiner Unsichtbarkeit zu tun… Es war in vorpandemischen Zeiten im Schweizer Wallis, die Ferienwohnung auf 1550 m. Hoch über dem Tal der Rhone, die die Einheimischen übrigens Rotten nennen. Eines Morgens gab es diesen unbeschreiblichen Alpenblick auf die umgebenden Häuser genauso wie auf die in der Sonne glitzernden Drei– und Viertausender. Und eben auf das Rhonetal. Wie sie sehen sehen sie nichts und. Das lag tief unter uns und war nicht zu sehen. Es war gefüllt mit einem Meer an Wolken, mit einer Oberfläche so hell und glatt wie ein See. Für die Leute unten im Tal bot sich ein ganz anderes Bild: sie erlebten einen wettertechnisch tristen Tag mit einer geschlossenen Wolkendecke – und vielleicht sogar Regen. Zwei Welten – eine Wirklichkeit… Nun ist es ja in unserem Leben und in unserem Wirtschaften genau anders herum. Wir sehen unglaublich viel Veränderung, wir gestalten sie sogar mit. Wir sind fokussiert auf die Dinge, die wir sehen. Wenn das Marketing keinen sichtbaren Erfolg bringt, muss nachjustiert werden, damit er sichtbar wird.
Und weil man dort so schön wandern können soll und wir Wäsche machen wollen, gönnen wir uns gleich zwei Übernachtungen dort. So, der Tag wäre geplant, los geht's! Vorfreude Ganz euphorisch steigen wir ins MoMo und fahren los. Was wir wohl heute Tolles entdecken werden? Im Sportshop um die Ecke gibt es leider keine Ersatzluftpumpe für die Kajaks, aber wir bekommen den Tipp, es in Harstad zu probieren, da gäbe es einen Kajakladen namens Tequila. Wir sind so lange begeistert von diesem Tipp, bis wir sehen, dass der Laden Montags geschlossen ist. Wieder nix. Aber egal, jetzt geht es auf der E10 über die große Brücke über den Lavangsfjord. Wie sie sehen sehen sie nichts se. Hurra, wir fahren auf die Lofoteninseln! Gut, auf der gegenüberliegenden Seite liegt die Straße weitestgehend in tief hängenden Wolken, aber das wird schon noch. Großstadt Als wir in Harstad ankommen, sind wir verblüfft: Das ist ja eine richtige Stadt! Mit fast 25. 000 Einwohnern für norwegische Verhältnisse ja schon riesig. Und deswegen gibt es hier auch fast jedes Geschäft zu finden.